Mit dem vom Bund angekündigten vorläufigen Stopp von Fördermitteln sind zwei Schulbauprojekte des Main-Taunus-Kreises betroffen. Weil das Wirtschaftsministerium die Finanzierung mit Kfw-Fördermitteln ausgesetzt hat, werden vorerst keine Mittel frei, die für die Erweiterung der Albert-Einstein-Schule (AES) und der Heinrich-von-Kleist-Schule (HvK) in Eschborn vorgesehen waren.
Für die beiden Bauvorhaben hat der Kreis bereits Förderanträge bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (Kfw) eingereicht, erläutert Landrat Michael Cyriax – knapp 275.000 Euro für die AES und rund 303.000 Euro für die HvK: „Diese bereits einkalkulierten Gelder liegen jetzt erstmal auf Eis.“
In die beiden Schulbauprojekte werden jeweils rund vier Millionen Euro investiert. Die AES soll den Angaben zufolge sechs neue Klassenräume erhalten. Die Erweiterung wurde nötig, weil die bisherigen 54 Räume nicht ausreichten. Ob und wie der Anbau sich durch den Förderstopp verzögert, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Auch an der HvK steigt die Anzahl der Klassen, weil sowohl der Gymnasialzweig als auch die Förderstufe sehr gut angenommen werden. Zudem sind wegen eines wachsenden Anteils an Inklusionsschülern dafür besonders geeignete Räume wichtig. Die Schule erhält daher zusätzlich zu den sechs Klassenräumen noch zwei Gruppenräume.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Montag vergangener Woche mitgeteilt, die Förderung für energieeffiziente Gebäude vorläufig zu stoppen. Es seien keine Mittel mehr bei der Kfw vorhanden. „Das die Förderung für bestimmte Kategorien von Vorhaben auslaufen würde, war schon länger bekannt. Die neue Bundesregierung hat es aber versäumt, eine praktikable Übergangsregelung auf die Beine zu stellen und war nicht bereit, zusätzliche Haushaltsmittel für die Förderung bereitzustellen“, kritisiert Michael Cyriax.
Die Bundesregierung hat angekündigt, die Förderung grundlegend zu reformieren. „Das muss jetzt zügig angegangen werden“, fordert der Landrat. „Mindestens muss eine Übergangsregelung her. Nicht nur private Bauherren, sondern auch wir als Schulträger haben keine Zeit zu warten.“ red