Am Erweiterungsgebäude des Landratsamtes haben am gestrigen Mittwoch die Rohbauarbeiten begonnen. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, ist ein Kran bereits aufgestellt. Wenn alles nach Plan läuft, könnten Ende kommenden Jahres Teile der Verwaltung in das Gebäude einziehen.
Wie Michael Cyriax und Erste Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, werde mit dem Erweiterungsbau nicht nur eine „neue Arbeitswelt“ geschaffen, sondern auch ein ökologischer Mehrwert. Der Erweiterungsbau sei nötig, weil der Kastengrund in Hattersheim verkauft ist und die dort ausgelagerten Teile der Kreisverwaltung in den Verwaltungssitz nach Hofheim ziehen sollen.
Mit dem Erweiterungsbau leiste der Kreis „einen Beitrag zur Klimafolgenanpassung und zum Mikroklima“, meint der Landrat. Auf das Dach werde eine hochwertige Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern gesetzt; in der Substratschicht darunter und in einer Zisterne werde Wasser gespeichert. So müssten die Pflanzen nicht maschinell bewässert werden, und bei starkem Regen gelange das Wasser nicht sofort in die Kanalisation. Auf einem Aufbau des Daches werde Photovoltaik installiert – ebenso wie Dachflächen des bestehenden Gebäudes. „Auf diese Weise verbinden wir ressourcenschonende Energiegewinnung mit einem Beitrag zum Schutz des Mikroklimas auf dem Hofheimer Hochfeld“, sagt Michael Cyriax.
In diesem Zusammenhang weist Madlen Overdick auf weitere Initiativen des Kreises zum Klimaschutz hin. Als Beispiel nannte sie Solaranlagen und Blockheizkraftwerke an Schulen ebenso wie das „Strombilanzkreis-Modell“. Dadurch sei es zum Beispiel möglich, solar erzeugten Strom aus Schwalbach in Hochheim zu verbrauchen.
Wie der Landrat weiter erläutert, erfüllt der Erweiterungsbau außerdem Anforderungen an eine neue Arbeitswelt. Wegen flexiblen Arbeitens und zunehmender Homeoffice-Lösungen brauche nicht jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin einen festen Arbeitsplatz. Räume könnten multipel genutzt werden, auch als Treffpunkte für Besprechungen. Die dortigen Büros der Dezernenten brauchten nur noch halb so groß sein wie die bisherigen Räume im bestehenden Gebäude. Auch solle der Dachgarten als „grünes Besprechungszimmer“ dienen.
Mit dem Erweiterungsbau solle das Landrat insgesamt noch effizienter strukturiert werden. So werde unter dem Gebäude eine zusätzliche Tiefgarage angelegt und der Verkehr dorthin über die Nordseite des Landratsamtes geführt. Damit werde der Verkehr in der Nachbarschaft entzerrt. Wie der Landrat weiter erläutert, sollen nach Bezug des Erweiterungsbaus auch die Räume im bisherigen Gebäude neu geordnet und noch kundenfreundlicher gestaltet werden. red