Die Komikerin Woody Feldmann gastierte am Samstagabend im Bürgerhaus. Die kleine Frau mit der großen Klappe entführte das Publikum ins Woody Wunderland „lebe – liebe – lache“.
Schon mit ihrem umjubelten Erscheinen auf der Bühne fand die TV-bekannte Powerfrau gleich den Draht zum Publikum. „Lasst euch uff mein Kokolores ein“, sagte die Alleinunterhalterin und empfahl dem Publikum eine globale Begrüßung: „Guckt euch aa“, sodass jeder mal nach links und rechts dem Nachbarn oder der Nachbarin kurz ins Auge sah. „Mei Eltern habbe mich net groß gezoche“, meinte die 1,58 Meter kleine Frau verständnisvoll bedauernd; dafür war ihre große Klappe aber wie maßgeschneidert.
„Wer hat heute Geburtstag oder Hochzeitstag“, fragte die schlagfertige Miss Woody. Und tatsächlich war mit „Erwin & Marianne“ ein Brautpaar im Saal. Was beide nicht ahnten, mussten sie doch oft für lustige Vergleiche von Mann und Frau herhalten. Denn wie ein roter Faden zog sich der Vergleich der Geschlechter bei gleichen Handlungen durch das Programm. Als Beispiele nannte sie einen Opernbesuch. Die Gattin macht sich schön. Er fragt: „Muss ich da mit?“. Oder den Gang zur Toilette. Frauen gehen immer zu zweit, was die Männer alleine schaffen.
Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag: Wenn der Mann spät und beschwippst nach Hause kommt, zieht er die Schuhe aus und schleicht sich leise ins Schlafzimmer. Die Dame des Hauses reagiert anders: „Ich bin widder da und macht laut auf sich aufmerksam.“ Und all die Alltagsszenen verstärkte Woody Feldmann mit viel Gestik und passender Lautmalerei, so dass die Besucher kaum aus dem Lachen heraus kamen. Beim Putzen guckt er zu, beim „Make up“ meint er trocken: „Iss doch schon druff“. Auch plauderte die Entertainerin ausgiebig und recht feucht-fröhlich über einen herzhaften „Bumbes“, der mitunter recht befreiend wirken könne.
Auch die Werbung im Fernsehen nahm die Powerfrau aufs Korn. Da werde man echt verarscht. „Die Oma hat sich Rückenschmerzen eingefangen“, flimmert es über den Bildschirm. „Und dann kommt ein Schmerzmittel vom Himmel geflogen.“ Und die Klimakleber soll man kleben lassen. Dann sind sie den ganzen Tag am gleichen Ort. Und zwischendurch gab es eine Schunkelrunde. „Nicht anfassen. Nur mit dem Kopf wackeln“, forderte die gelernte Handelskauffrau und Fotografin alle im Saal auf.
Schon früh wurde Woody Feldmann für das Showgeschäft entdeckt, entwickelte ihren eigenen Stil, der auf Improvisation und Alltagsbetrachtungen beruht und sie zu einem Star mit einer großen Anhängerschaft machte. In ihren Shows erzählt sie Geschichten aus ihrem eigenem Leben, immer ein bisschen überdreht, laut und frech. Und dieser Unterhaltungsstil kam auch bei den Sulzbacher bestens an. Routiniert band sie das Publikum mit Fragen in ihre Gedankengänge mit ein, stimmte Lieder mit der sangesfreudigen und textsicheren Gesellschaft im Saal an, ließ die Frauen als Chor auch mal gegen die Männer ansingen. Da kam es doch tatsächlich zu einem phonetischen Wettsingen.
Ihren Auftritt mit herrlich unterhaltsamen Kokolores ließ Woody Feldmann überraschend besinnlich, ja melancholisch ausklingen. Singend beschwor sie das Miteinander, „wie wertvoll der andere ist“. Die Menschen im Saal ermahnte sie als Comedian: „Bleibt wie ihr seid. Habt das Herz am rechten Fleck.“ Der Dank dieser begeisternden Soloshow war ein überwältigender Applaus. gs