4. Februar 2022

Welche Rasse hat die Nase vorne?

„Tasso“ veröffentlicht Statistik der beliebtesten Hunderassen

Mischlinge sind immer noch die beliebteste „Hunderasse“ bei deutschen Hundebesitzern. Grafik: Tasso

Die in Sulzbach ansässige Tierschutzorganisation „Tasso“ hat jetzt ein Ranking der beliebtesten Hunderassen in Deutschland veröffentlicht.

Labrador, Schäferhund, Französische Bulldogge und Chihuahua belegen auch in diesem Jahr die vorderen Plätze der „Top 10“. Nur einer hat die Nase noch weiter vorne als seine reinrassigen Kollegen: Der Mischling führt die Hitliste erneut mit großem Abstand an.


Von den im Jahr 2021 bei „Tasso“ neu registrierten Hunden sind insgesamt 122.867 Mischlinge. Mit großem Abstand auf Platz zwei folgt der erste Rassehunde, der Labrador Retriever. Mit erneut großer Distanz belegt der Deutsche Schäferhund Platz drei der Liste der beliebtesten Hunderassen. Die folgenden Plätze liegen nun näher beieinander: Rang vier belegt die Französische Bulldogge, dahinter der Chihuahua und der Australian Shepherd. Der Golden Retriever sichert sich vor dem Jack Russell Terrier Platz sieben und das Tabellenende bilden der Havaneser auf Rang neun und der erstmalig in der „Top 10“ platzierte Border Collie, der den Yorkshire Terrier aus der Hitliste verdrängt hat.
Auch wenn an dieser Stelle der Blick sehr stark auf einige Rassen fällt, ist es aus Sicht von „Tasso“ wichtig, dass es eine große Vielfalt an Hunderassen und Mischlingen in den deutschen Haushalten gibt. Dass einzelne Rassen regelrecht im Trend liegen, betrachten Tierschützer mit großer Sorge, denn leider führt eine erhöhte Nachfrage dazu, dass immer mehr Tiere dieser Rassen gezüchtet werden. Diese können unter der intensiven Zucht leiden. „Noch gefährlicher ist es jedoch, dass bei Trendhunden der sogenannte illegale Welpenhandel aufblüht. Wenn seriöse Züchter die Nachfrage nicht befriedigen können, bekommen die Händler Aufwind, die Tiere aus unseriöser Vermehrung anbieten“, warnt „Tasso“-Leiter Philip McCreight.
Diese Tiere werden oft zu jung, schlecht sozialisiert, ungeimpft und krank aus schlechter Haltung nach Deutschland gebracht, nachdem sie von Müttern geboren wurden, die unter unwürdigen und tierquälerischen Bedingungen als „Zuchtmaschinen“ gehalten werden. Doch beschränkt sich die unseriöse Vermehrung nicht mehr nur auf das Ausland. Auch in Deutschland werden immer wieder Tierquäler enttarnt, die mit dem Leid der Tiere Profit machen wollen. War früher der niedrige Preis oft noch ein eindeutiges Indiz dafür, dass mit dem Angebot etwas nicht stimmt, unterscheiden sich die Preise von seriösen Züchtern und Tieren aus dem Welpenhandel manchmal kaum noch.
„Tasso“ empfiehlt Menschen, die einen Hund aufnehmen möchten, sich zunächst kritisch zu hinterfragen: Passt ein Hund in die Lebenssituation, auch nach der Pandemie, wenn das Arbeiten von zu Hause aus nicht mehr auf der Tagesordnung steht? Sind ausreichend Geld und Zeit vorhanden und ist die Haltung in der Wohnung erlaubt? Soll es ein Rassehund sein oder passt auch ein Mischling? Muss wirklich ein Welpe einziehen oder wäre ein älteres Tier auch eine gute Ergänzung der Familie? Philip McCreight sagt: „In vielen Tierheimen warten sowohl Rassehunde als auch Mischlinge auf ihre Chance und oft gibt es dort auch Welpen und Junghunde. Schauen Sie sich daher doch zunächst einmal im Tierschutz um.“ red

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