18. Februar 2022

Sturm der Entrüstung

Sulzbacher Spitzen

von Mathias Schlosser

Gestern war „Ylenia“, heute kommt „Zeynep“. Für alle, die nicht wissen, wovon die Rede ist: Es sind die Sturmtiefs, die zurzeit über Deutschland brausen. Sulzbach hat bisher offensichtlich Glück gehabt und angesichts zweier Handvoll umgestürzter Bäume im Main-Taunus-Kreis fragt man sich schon, was an den Schulen los ist und war.

Da hat das staatliche Schulamt also tatsächlich den Eltern die Entscheidung überlassen, ob sie ihre Kinder wegen der Gefahren durch den starken Wind gestern und heute in die Schule schicken oder nicht. Vordergründig klingt das fürsorglich, tatsächlich ist es aber im Wortsinne verantwortungslos. Denn wenn es wirklich gefährlich ist, zur Schule zu gehen, dann müssen selbstverständlich alle zu Hause bleiben. Und wenn es nicht gefährlich ist, dann haben mit der gleichen Selbstverständlichkeit alle in die Schule zu kommen. Der Wind bläst ja schließlich für alle Kinder im Main-Taunus-Kreis mit der gleichen Stärke. Natürlich ist es keine leichte Entscheidung, Schulen aufgrund von Wetterprognosen zu schließen oder nicht. Doch gerade wenn es um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen geht, dürfen die Bürger ein bisschen mehr Führung von ihren Behörden erwarten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert