14. März 2022

Welle der Hilfsbereitschaft

Sulzbacher Sachspendensammlung zugunsten der Ukraine

Emsiges Treiben herrschte am Samstag im katholischen Pfarrheim. Insgesamt 70 Helferinnen und Helfer verpackten die Hilfsgüter für die Ukraine. Foto: Schöffel

Am Freitag und Samstag diente das katholische Pfarrheim als Abgabestelle für die vom Sulzbacher Ehepaar Barbara und Gerard Rybka auf die Beine gestellte Sachspendenaktion zugunsten der Ukraine. Durch einen Aufruf, der auch eine Orientierungsliste mit zweckdienlichen Hilfsgütern beinhaltete, beteiligte sich die Gemeinde Sulzbach an der Initiative.

Insgesamt packten an beiden Tagen rund 70 Helferinnen und Helfer mit an, deren Einsatzzeiten Barbara Rybka und Sandra Schiwy aus der Kulturabteilung der Gemeindeverwaltung durchgetaktet hatten. Manche legten sich sogar von Anfang bis Ende ins Zeug. Auch spontan und unangemeldet pilgerten einige Bürgerinnen und Bürger zur Unterstützung ins Pfarrheim – darunter viele Jugendliche. „Doch über das Anpacken hinaus behielten manche der Beteiligten sogar das leibliche Wohl der Helferinnen und Helfer im Blick“, lässt Barbara Rybka nicht unerwähnt. Süße und herzhafte Gaumenfreuden sowie Getränke standen in ausreichender Quantität bereit.

Die auf dem Parkplatz vorfahrenden Pkw und Kleintransporter lieferten Waren, welche freiwillige Einsatzkräfte mit dem Sackkarren oder Trolley ins Pfarrheim beförderten, dort auspackten, sortierten und transportgerecht in bereitstehenden Kartons verstauten. Um die saubere Zuordnung zu erleichtern, fanden sich an den Wänden in deutscher und polnischer Sprache die Hinweise auf entsprechende Warensektoren – zum Beispiel „Gegenstände des täglichen Lebens“, „Hygiene- und Pflegeartikel“, „Konserven“ und „Lebensmittel“. Parallel sammelte die freiwillige Feuerwehr im Oberliederbacher Weg Hilfsgüter, die ebenfalls in den „Pfarrheim-Fundus“ flossen. Besonders hilfreich bei der fachgerechten Sortierung medizinischer Artikel war die Mitwirkung eines Sulzbacher Ärztepaares.

Die Höhe der gestapelten Kartons kratzte am Samstag teils schon an der Zimmerdecke und die Treppenaufgänge dienten als temporäre Abstellgelegenheiten. Das Ehepaar Rybka und Bürgermeister Elmar Bociek dankten den zahlreichen Freiwilligen, die ihre Freizeit dem Wohl notleidender Menschen ohne Wenn und Aber widmeten, den bereitwilligen privaten und gewerblichen Spenderinnen und Spendern sowie der Feuerwehr, die gemeinsam eine sehr stattliche Zahl an Gütern und Umzugskartons beisteuerten.

„Die Beteiligung sprengte unsere kühnsten Erwartungen“, freute sich Gerard Rybka und Elmar Bociek kam aus dem Staunen „über das bienenfleißige, entschlossene und bestens koordinierte Treiben um mich herum“ gar nicht heraus.

Gerard Rybka (rechts) und dessen Sohn Patrick (2.v.r.) erläuterten Bürgermeister Elmar Bociek (links) und Thomas Colloseus von der Knorsch Transport GmbH den Stand der Sammelaktion. Foto: Schöffel

Am Samstagnachmittag machte sich Thomas Colloseus, Geschäftsführer bei der Knorsch Transport GmbH, vor Ort ein Bild von der gesammelten Menge, um abschätzen zu können, welchen Lkw er in der ersten Wochenhälfte auf die Reise in die südpolnische Stadt Andrychów schickt, wo Ortskräfte die Hilfsgüter entgegennehmen. Diese werden dann sowohl an die dort untergebrachten Ukrainerinnen und Ukrainer verteilt als auch in deren umkämpftes Heimatland transportiert. Das Ehepaar Rybka und der Bürgermeister danken der Knorsch Transport GmbH und Geschäftsführer Colloseus, „bei dem wir keinerlei Überzeugungsarbeit leisten mussten – vielmehr rannten wir mit unserer Anfrage offene Türen ein“, so Elmar Bociek.

Barbara Rybka und Elmar Bociek gehen davon aus, dass künftig weitere Aktionen zugunsten der Ukraine ins Leben gerufen werden. Deshalb fasst die Initiatorin zusammen: „Vereinzelt fanden wir in den gelieferten Kisten verschmutzte Bettdecken, Schuhe oder längst abgelaufene Waren“ Dies habe die Abläufe gelegentlich empfindlich verzögert. „Es kann nicht sein, dass private Entrümpelung auf dem Rücken der freiwilligen Kräfte abgeladen wird – insbesondere nicht im Rahmen einer humanitären Kampagne.“ red

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