22. April 2022

Zeitreise in die 20er-Jahre

Dresdner Salondamen im Bürgerzentrum

Nicht nur mit ihren Stimmen und Instrumenten, auch mit ihren originalen 20er-Jahre Outfits begeisterten die Salon-Damen das Sulzbacher Publikum. Foto: Schöffel

Wenn fünf Volkblutmusikerinnen auf zehn Instrumenten Hits und Schlager aus den 20er- und 30er-Jahren im Swing-Sound intonieren, dann kommt in jeden Saal gleich vom ersten Akkord beste Stimmung auf. Das war auch in Sulzbach nicht anders.

Denn dieses musikalische Handwerk zelebrierten die Dresdner Salon-Damen im Schultheißen-Saal, die zum vierten Mal in Sulzbach gastierten, und entführten das Publikum in die „Goldenen Zwanziger Jahre“. Ihre Melodien und Texte waren ganz der Liebe, dem Geld und den schönen Dingen gewidmet. Songs, die speziell auf Frauen ausgerichtet waren, wurden auf Männer umgedichtet – und auch umgekehrt.

„Ich bin von Kopf bis Fuß auf Günter eingestellt“, war so ein umgedichteter Klassiker als versteckte Hommage an Zara Leander. „Und außer Günter kenn´ ich keinen“, sangen die flotten Damen weiter. Diese textliche Masche kam beim weiblichen Publikum im Saal natürlich gut an. Vierstimmig wurden weltbekannte Melodien der „Comedian Harmonists“ angestimmt.

Zu den schönen Dingen der Erbauung gehört auch das Geld, wenn möglich reichlich. „Ich brauche keine Millionen“ hieß ein weiterer Hit mit dem ernsten Hinweis zwischendurch „Eine halbe darf´s nicht sein“. Ob das so stimmt? Denn gleich folgte der Oldie-Titel „Auf meinem Konto steht das Komma zu weit links“.

Rund 80 Musikfreunde, überwiegend ältere Semester, gingen bei jedem Titel summend, klatschend oder wippend mit. Mit feiner Mimik unterstützten die Sängerinnen die passenden Textpassagen. Geeignet dazu waren auch Lieder, die Charly Chaplin komponiert hatte. Ganz gleich ob Geige, Cello, Bass, Saxofon, Klarinette, Klavier, Akkordeon, Querflöte, Percussions oder Schlagfell, stets griffen die Salon-Damen im Dress der 20er-Jahre nach den zum Text passenden Instrumente.

Solistisch, im Duett oder als Quintett begeisterten Cécile Pfeiff, Beate Hofmann, Karolina Petrova, Susann Jakobi und Silke Krause. „Wir kommen wieder, wenn die Benzinpreise sinken“ scherzten die Dresdner Salon-Damen und wurden nach der Zugabe des Ohrwurms „Sing ein Lied, wenn du mal traurig bist“ mit langen Beifall nach Sachsen verabschiedet. gs

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert