11. Mai 2022

„Patienten und Notfallstrukturen entlasten“

Modellprojekt zur ambulanten Notfallversorgung im Main-Taunus-Kreis gestartet

Mit einem Pilotprojekt im Main-Taunus-Kreis soll die Versorgung von Patienten weiter verbessert werden. Am Montag startete das Projekt Sektorenübergreifende ambulante Notfallversorgung in Hessen (SaN).

In dem Projekt werden mehrere Abfrage- und Meldesysteme und -wege eng verzahnt. „Mit diesem Projekt beseitigen wir Doppelstrukturen und entlasten auch die Patienten“, erklärt Landrat Michael Cyriax. Der Rettungsdienst habe mit dem Projekt die Möglichkeit, Patienten „rechtssicher an die niedergelassenen Ärzte zu übergeben“.
Wie Michael Cyriax erläutert, sollen mit dem Projekt die Strukturen der Notfallversorgung und besonders die Notaufnahme der Kliniken entlastet werden. Auch die Patienten selbst würden entlastet: Sie müssten ihre Daten nur einmal angeben. Auf dem Weg bis zur Behandlung würden ihre Daten dann zwischen Notfallsanitätern, Ärzten und Krankenhäusern weitergeleitet. Das gilt aber nicht nur für Patienten, die erst vom Rettungsdienst abgeholt werden, sondern auch für Personen, die selbst zur Zentralen Notaufnahme im Krankenhaus kommen und dann bei Bedarf in ambulante Praxen weitergeleitet werden. Tagsüber würden Patienten an Partnerpraxen weitergeleitet, außerhalb der Sprechstundenzeiten zu den Zentralen des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes an Krankenhäusern.
Das SaN-Projekt ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Nach Angaben des Landes kann das Modell perspektivisch auf Hessen ausgeweitet werden und auch als Modell bundesweit gelten. Entwickelt wurde SaN vom Land Hessen unter anderem in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung, kommunalen Spitzenverbänden und Vertretern von Ärzten und Rettungsdiensten. Neben dem Main-Taunus-Kreis wirkten daran auch der Main-Kinzig-Kreis und der Kreis Gießen mit, die ebenfalls Pilotregionen sind.
Im vergangenen Jahr hat der Rettungsdienst im Main-Taunus-Kreis, koordiniert von der Leitstelle, rund 24.000 Notfalleinsätze und 7.000 Krankentransporte gefahren. An den Varisano-Kliniken des Kreises in Bad Soden und Hofheim wurden rund 10.400 Notfälle mit stationärer Behandlung registriert. „Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, dass wir mit dem Modellprojekt in der Summe einen ziemlichen Aufwand einsparen können“, fasst der Landrat zusammen. red

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