15. Juni 2022

Weitere Helfer gesucht

Reinhold Ihrig ist neuer Vorsitzender des Fördervereins der Evangelischen Familienbildung

Reinhold Ihrig (links) ist der neue Vorsitzender des Fördervereins der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus. Er löst den bisherigen Vorsitzenden Klaus Spory ab. Foto: Ev. Dekanat Kronberg

In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Evangelischen Familienbildung Main-Taunus Ende April wurde der Ruhestandsgeistliche Reinhold Ihrig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der bisherige Vorsitzende, Klaus Spory, gibt den Vorsitz aus Altersgründen ab – bleibt dem Förderverein jedoch weiterhin erhalten.

1994 wurde die Evangelische Familienbildung Main-Taunus gegründet. Kurz danach der Förderverein. Seit seinem Ruhestand vor 19 Jahren ist Klaus Spory Vorsitzender. „Damals ging es zunächst um die Finanzierung kleinerer Sachen wie den Zuschuss zu einer Familienfreizeit oder wenn jemand einen Kursbeitrag nicht zahlen konnte“, erzählt der 83-Jährige.
„Seit der Gründung der Schwalbacher Tafel 2007 verschob sich dann der Schwerpunkt der Tätigkeiten des Fördervereins auf die finanzielle Sicherung der Tafel.“ Damals habe der Verein zwar schon einen finanziellen Rückhalt gehabt, aber nicht damit gerechnet, dass die Tafel einen solchen Finanzierungsbedarf haben würde. „Wir dachten, wir brauchen nur die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Denn anfangs fand die Lebensmittelausgabe in Räumen des ehemaligen Schwalbacher Schwimmbades statt. Dann kamen nicht nur die Kosten für den Tafelladen in der Spechtstraße dazu, sondern es wurde auch klar, dass wir hauptamtliche Fahrerinnen und Fahrer brauchten, Kühlfahrzeuge für den Transport der Lebensmittel, eine Reinigungskraft für die Einhaltung der Hygienevorschriften und mehr“.
Inzwischen kümmert sich der Förderverein um die Finanzierung von 140.000 Euro im Jahr, die der Betrieb der Tafel kostet. Nur etwa ein Drittel davon sind durch Zuschüsse des Kreises und der Kommunen Schwalbach, Eschborn, Bad Soden und Sulzbach gedeckt. „Meine Hauptaufgabe war es, die Kontakte zu diesen Zuschussgebern sowie zu den Vereinen, Gruppen und Firmen aufzubauen und zu halten, die die Tafel unterstützen. „Dass die Finanzierung der Tafel seit Jahren so funktioniert, verdanken wir den Netzwerk-Fähigkeiten und der Sammel-Leidenschaft von Klaus Spory“, erklärt Reinhold Ihrig. Ein erheblicher Anteil der Spenden kommt von Privatpersonen, die bei Anlässen wie Hochzeiten oder Geburtstagen zu Gunsten der Tafel sammeln. Dafür hat Klaus Spory bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit geworben.
Reinhold Ihrig hat ebenso wie Spory die Evangelische Familienbildung Main-Taunus und ihren Förderverein mit gegründet, ist seither Mitglied und seit einem Jahr stellvertretender Vorsitzender. Der Pfarrer im Ruhestand und ehemalige stellvertretende Dekan war 16 Jahre in der Kirchengemeinde Eschborn und zuvor 23 Jahre in der Kirchengemeinde Diedenbergen tätig. Aktuell steht der Förderverein vor großen Herausforderungen.
Aufgrund der erhöhten Lebenshaltungskosten steigt die Zahl der Menschen, die eine Unterstützung der Tafel benötigen. Hinzu kommen Familien, die aus der Ukraine flüchten mussten. Die Lebensmittel-Ausgabezeiten mussten verlängert werden, damit alle Kunden bedient werden können. Das führt zu einer Überlastung der ehrenamtlichen Helfer.
Daher benötigt die Tafel dringend weitere helfende Hände, sowohl im Tafelladen als auch als Fahrer zur Abholung der Lebensmittelspenden aus den Supermärkten. Ebenso sucht sie dringend einen Mitarbeitenden im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes.
Darüber hinaus werden die Lebensmittel knapp. Deshalb freut der Förderverein sich über Sachspenden, aber auch über Einkaufsgutscheine und Geldspenden. Aktuell führt der Förderverein gerade eine Akuthilfe für Familien ab drei Kindern durch. Sie dürfen einmal pro Woche im Tafelladen einkaufen und erhalten zusätzlich wöchentlich einen Lebensmittel-Gutschein.
„Mir war es immer wichtig, dass die Tafel ihr Image verliert, das letzte zu sein, wo man hinkommen kann. Dass es nicht heißt: ‚Ihr müsst froh über das sein, was ihr überhaupt bekommt‘. Die Menschen sollen bei uns mit Anstand und Würde behandelt werden“, sagt Klaus Spory. „Dazu gehört auch unser Ladenkonzept, wo keine Tüten vorgepackt sind, sondern sich die Kunden ihre Ware selbst aussuchen können. Und dass sie einen symbolischen Betrag von zwei Euro für ihren Einkauf zahlen. Ganz bewusst sprechen wir von unseren ‚Kunden‘, es soll für sie wie in einem normalen Lebensmittelmarkt sein“, ergänzt Reinhold Ihrig.
Wer die Schwalbacher Tafel unterstützen möchte kann dies über das Spendenkonto der Schwalbacher Tafel beim Förderverein: Nassauische Sparkasse, IBAN: DE42 5105 0015 0197 0364 86, tun. Weitere Informationen zur Arbeit der Schwalbacher Tafel gibt es hier. red

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