Zum Artikel „Lärmschutzwand und Radwegverlegung“ in der Ausgabe vom 3. Juni erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Klaus Schaffer. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@sulzbacher-anzeiger.de.
Die Forderung nach einer Lärmschutzwand hat offenbar viele Menschen überrascht. Grundsätzlich gibt es an besagter Stelle ein Tempolimit von 60 Stundenkilometer.
Es ist sicher unstrittig, dass der allergrößte Teil der Lärmbelästigung auf eine kleine Minderheit der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen ist, die Regeln missachten.
Sei es, dass sie zu schnell fahren, oder auch, dass sie Fahrzeuge steuern, die unzulässig laut sind. Letzteres scheint sehr in Mode gekommen zu sein.
Ich wage einmal die These, dass es kaum Konflikte an der Limesspange gäbe, wenn alle Verkehrsteilnehmer regelkonform unterwegs wären.
Nun wäre es naheliegend, wenn man die Probleme nach dem Verursacher-Prinzip zu lösen versuchte.
Das hieße Tempoverstöße bestrafen und regelwidrig laute Vehikel aus dem Verkehr ziehen.
Die SPD möchte nun aber lieber an anderer Stelle eingreifen. Die breite Masse (Steuerzahler) soll eine teure Wand finanzieren. Die Radfahrer, die ja ausgerechnet sehr leise unterwegs sind, will man ebenfalls zur Problemlösung heranziehen. Sie sollen einen Umweg fahren und dabei eine Straße nutzen, die von parkenden Autos gesäumt und daher recht unübersichtlich ist. Das sei sicherer, meint die SPD.
Wir sprechen dabei über täglich mehrere hundert Radfahrende, denn der Weg ist eine wichtige Verbindung für Schüler. Deren Weg sicher zu gestalten, muss ein Ziel sein, aber dies würde auch verbessert werden, wenn man zu schnell fahrende Straßenfahrzeuge in den Griff bekäme. Der Weg ist jedoch bereits jetzt sehr sicher, weil er übersichtlich ganz geradeaus verläuft und weil die bauliche Trennung von der Straße (Grünstreifen) kein ganz enges Vorbeifahren von KFZ möglich macht.
Die Idee, einen vielbefahrenen Radweg ersatzlos zu streichen, würde eine Trendumkehr bedeuten. In Zeiten von stark zunehmenden Zahlen von Radfahrern und E-Bikern wird doch allerorts der Ruf nach zusätzlichen Radwegen immer lauter. So darf man gespannt sein, als wie populär sich der SPD-Vorstoß entpuppt…
Die Minderheit der Raser und Krachmacher wird eine Lärmschutzwand sicher als „Lizenz zum Lärmen“ betrachten! Sie wären die Gewinner des SPD-Modells.
Klaus Schaffer,
Sulzbach