2. September 2022

Delfine sollen helfen

Hilfsaktion für kleinen Jungen aus Sulzbach gestartet

Ryan Moewes ist seit seiner Geburt schwer behindert. Seine Mutter Lisa und Opa Rolf Hofmann hoffen jetzt auf eine Delfin-Therapie. Foto: Mirwald

Der kleine Ryan sitzt im Rollstuhl und schaut fröhlich in die Runde. Doch der Schein trügt. Der drei Jahre alte Sulzbacher Ryan Moewes ist schwer krank. Eine Delfintherapie soll dem kleinen Jungen helfen und dafür wurde in Sulzbach jetzt eine Spendenaktion gestartet.

Ryan hat bei seiner Geburt am 23. Juli 2019 einen Hirnschaden erlitten. „Er hat eine Tetraparese, das ist die Lähmung aller vier Gliedmaße, also Arme und Beine, Epilepsie und weitere Baustellen“, sagt Ryans Mutter Lisa, geborene Hofmann, Tochter des in Sulzbach bekannten Feuerwehrmanns Robert Hofmann.

Das Tragische und Unverständliche für Ryans Eltern Lisa und Tino Moewes: Dass Störungen vorliegen und dass es bei der Geburt Komplikationen gab, die Herztöne weg waren und der Bub reanimiert werden musste, wurde den Eltern bei Ryans Entlassung aus dem Krankenhaus nicht mitgeteilt. „Das hat unsere Hebamme erst im Arztbrief gelesen und uns darauf hingewiesen“, sagt Lisa Moewes.

Die Eltern waren wie vor den Kopf geschlagen, als sie die traurige Wahrheit erfuhren. Seitdem versuchen sie alle Möglichkeiten, dem Jungen zu helfen, haben auch zugleich auch rechtliche Schritte gegen das Krankenhausteam eingeleitet.

Das Glück im Unglück. „Ryan ist zu 100 Prozent körperbehindert, aber geistig fit, wenn auch die Entwicklung verzögert ist“, sagt Lisa Moewes und fügt hinzu: „Er spricht zwar nur einige Worte, aber er versteht alles, was man ihm sagt. Und er nimmt am Leben teil.“ Ryans Opa Robert Hofmann ergänzt: „Er ist ein glückliches Kind.“

Behandelt wird Ryan unter anderem im Sozialpädagogischen Zentrum in Höchst und zweimal im Jahr zwei Wochen mit der Nart-Therapie in Bremen. Hinter der Abkürzung Nart versteckt sich Neuroaktive Reflextherapie, mit der Hirnschäden bei Kindern behoben werden soll. Massage, funktionelle Bewegungsübungen und Logopädie gehören auch zum Behandlungsprogramm in Bremen.

Große Chancen versprechen sich Ryans Eltern von einer Delfintherapie. Doch die kostet 15.000 Euro und findet auch nicht vor der Haustür statt, sondern auf der Karibik-Insel Curacao. Lisa und Tino Moewes haben etliche Erfolgsberichte von der Delfintherapie gehört. Ryan ist für diese Therapie in der Karibik angemeldet, aber erst muss dafür Geld gesammelt werden, denn die Krankenkasse übernimmt die Kosten nicht.

Die Sulzbacherin Paulette Erbskorn hat von der Krankheit des kleinen Ryan gehört und spontan einen Spendenaufruf in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis gestartet. Lisa Moewes nennt das Spendenkonto der Organisation „Delfine therapieren Menschen“ mit Sitz in Düsseldorf, die Ryans Behandlung mit der Delfintherapie organisiert. Wer Ryan unterstützen möchte, kann eine Spende auf das Konto mit der IBAN DE52300501100020002424 überweisen. Ganz wichtig ist es als Verwendungszweck „Ryan Moewes“ anzugeben.

Die Behandlungstherapie auf Curacao würde zwei Wochen dauern. Die Insel ist von Amsterdam im Direktflug in zehn Stunden zu erreichen. Dort wartet auf Ryan täglich eine zweistündige Therapie mit Delfin und einem Trainer im Wasser und eine Stunde Physiotherapie an Land.

So wie Paulette Erbskorn gibt es weitere Unterstützer. Verwandte, Freunde und Bekannte wollen am Samstag, 24. September, ab 17 Uhr in der Kleingartenanlage II am Oberliederbacher Weg ein Oktoberfest zugunsten von Ryan Moewes veranstalten. Die Idee ist beim traditionellen Mittwoch-Stammtisch geboren worden. Hilfestellung kommt von Mitgliedern des Kleingartenvereins, der Feuerwehr, des Angelvereins, des TSG-Männerballetts und der Kerweborsche und -mädcher. Peter Pleyer vom Kleingartenverein freut sich, dass schon jetzt Sponsoren-Zusagen von Getränke Kreiner und der Metzgerei Weber vorliegen. Auch eine Tombola soll dafür sorgen, dass Geld für Ryans Delfin-Therapie in die Kasse kommt.

„Delfine therapieren Menschen“ ist eine deutschlandweite Hilfsorganisation mit Sitz in Düsseldorf, die jahrzehntelange Erfahrung mit der delfingestützten Intensivtherapien hat. Auf der Homepage der Organisation heißt es, dass bereits 2003 in einer unabhängigen europäischen Studie nachgewiesen worden sei, welch positiven Einfluss Delfine im Rahmen einer tiergeschützten Therapie haben könnten.

Den Delfinen würde es gelingen, auf spielerische Art Kinder und Erwachsene aus ihrer Isolation und Apathie zu lösen. Die Betroffenen seien danach konzentrierter und aufmerksamer und könnten ihre vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten besser nutzen.

Delfine werden von der Organisation als hochintelligente Tiere bezeichnet: „Das Gehirn von Delfinen ist fünfmal größer als durchschnittliche Gehirne von Tieren gleicher Größe.“ Walter Mirwald

One thought on “Delfine sollen helfen

  1. Hallo
    Der Aufruf zur Spende für den kleinen Jungen ist doch eine sehr schöne Sache.
    Doch leider ist ihr Artikel, für mich, der in der Behindertenhilfe arbeitet, nicht zeitgemäß. Auch mit einigen Widersprüchen.
    Krankheit und Behinderung sind doch heutzutage klar zu trennen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Willy Ender

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