Viele hundert Besucher erfreuten sich beim 30. Folklore-Festival an den farbenprächtigen Kostümen der Tanzgruppen, die am Sonntagnachmittag internationales Flair im Bürgerzentrum Frankfurter Hof verströmten.
Nach der zweijährigen Corona-Zwangspause konnte endlich das 30. Sulzbacher Folklorefest gefeiert werden. Am Anfang musste stark umorganisiert werden, weil ein kräftiger Regenguss den Programmbeginn verzögerte. Wer schon da war, flüchtete mit seinem Teller in den Schultheißen-Saal, wo die Hausmeisterei fix genügend Tische und Bänke vom Hof in den Saal schleppte. Doch als die Sonne kam, füllten sich die Sitzplätze draußen wieder.
Eröffnet wurde das Fest somit etwas verspätet von Bürgermeister Elmar Bociek und Gerhard Schöffel, der zum 30. Mal durch das Programm führte, das durch die Corona-Krise etwas abgespeckt war. Denn die Folkgruppen konnten ja lange Zeit nicht bühnenreif trainieren. Dennoch waren die Besucher aus nah und fern, darunter viele Familien, mit den Darbietungen sehr zufrieden.
Den Anfang machte die Gruppe „Pachamama Bolivia“, die traditionelle Tänze wie „Morenada“, „Tobas“ und mit Pfeil und Bogen den „Afro Saya“, einen kriegerisch angehauchten Tanz, der den Gegner einschüchtern sollte, aufführte. Spanische Klänge waren beim „Ensemble Triolé“ aus Wiesbaden mit zwei Musikern und zwei Tänzerinnen zu hören, die rassigen Flamenco zelebrierten. Kleine und große Akteure von der Ballett- und Tanzschule der Rumänin Anastasia Dirksen ernteten großen Applaus genauso wie zwei kroatische Folkloregruppen. Die eine kam aus dem Main-Taunus-Kreis und Hochtaunuskreis. Die andere stammt aus dem Heimatort Posusje der Sulzbacher Familie Galic in Herzegowina und wurde von dieser wieder nach Sulzbach geholt.
Fünf Stände sorgten für Verpflegung der Folkgäste. Die Familie Galic bot typische Balkanspeisen an, die „Zuckerrübe“ backte Waffeln, die Landfrauen meldeten um 16 Uhr „Kuchentheke ausverkauft“. Vegane afrikanische Speisen hatte die Senegalesin Fatma Diop aus Griesheim bei Darmstadt zubereitet, und Konditormeister Fadel Farzat aus Eschborn hatte süße Leckereien aus Syrien im Angebot. Nach dem ukrainischen Chor überraschte ein Quartett um die Sulzbacherin Katrina mit einer spontanen „Salza Cubana“-Show. Allerdings ohne Kostüme, quasi als „Blick in eine Probe“ der jungen Leute.
Für das Gelingen des Festivals dankte der Moderator dem Duo Sandra Schiwy und Monika Moser vom Kulturamt, der Saal-Hausmeisterei, dem Bauhof und den Verpflegungsständen. gs