Koordiniert vom Forstamt Königstein hatte Monika Zarges am vergangenen Freitag zu einem kleinen Themenausflug „Kräutersuche im Arboretum eingeladen.
Die Diplom Geografin hat internationale beruflicherErfahrung in Zentralamerika sowie in Afrika und in Deutschland. Sie war lange Jahre in der Stadtentwicklung und der Wirtschaftsförderung tätig. Seit 2014 ist sie selbständig aktiv als zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin mit vielfältigen und bereichernden Veranstaltungen wie interaktiven Touren, Themenwanderungen und kulinarischen Angeboten für Privatpersonen und Unternehmen in Form von Betriebsausflügen im Grünen oder auch Workshops. Mehr Informationen gibt es unter treffpunkt-natur.com im Internet.
Bei zwar eher wechselhaft ungemütlicher Witterung mit für die Natur jedoch willkommener Regenschauer gab es in der engagierten, kurzweiligen und sehr aufschlussreichen Führung eine Menge Informationen zum Thema Natur und wild verfügbare Kräuter, wie sie vor hundert und mehr Jahren noch zum Kanon der Allgemeinbildung im Alltag gehörten.
Die oberste Grundregel in diesem Zusammenhang lautet: Sammle Kräuter möglichst so schonend, dass dies in der Natur nicht auffällt.
Wer sich für Wildkräuter interessiert, sollte folgende Einstiegsregel beachten: Kräuter sind komplexe Pflanzen, die als Ganzes und nicht nur in ihren spezifischen Bestandteilen gelesen und gelernt werden wollen. Daher empfiehlt es sich mit zuerst nur ganz wenigen Arten oder sogar nur mit einer Art zu beginnen und damit zunächst intensiv Erfahrungen zu sammeln. Ebenso gilt es diejenige Pflanze heraus zu finden, die körperlich und mental optimal für einen selbst beziehungsweise für den eigenen Typ geeignet ist. Hilfreich und empfohlen ist insbesondere auch eine App zur Pflanzenbestimmung floraincognita.de im Internet.
Beim Sammeln ist der Geruchssinn nicht zu unterschätzen, wie überhaupt alle Sinne gefordert sind. Insbesondere das Auge und die Nase sind unabdingbar, wenn es darum geht, zwischen dem Gut und dem manchmal zum verwechseln ähnlichen Böse im Sinne von giftig sicher zu unterscheiden.
Wildkräuter können je nach Art für unterschiedlichste Zwecke zum Teil medizinisch sehr wirksam und mit erstaunlichen Effekten geeignet sein: Kosmetisch, Kulinarisch oder zur Heilanwendung als Tees, Tinkturen, Salben, Bäder oder für die Wundversorgung. Übrigens sind käuflich verfügbare ätherische Öle erfahrungsgemäß weniger dauerhaft, als natürliche Kräuter.
Der Zeitpunkt, wann die Kräuter gesammelt werden hat einen erheblichen Einfluß Wirksamkeit und Haltbarkeit. Blätter sollten morgens im Frühjahr geernetet werden, Blüten und Früchte vorzugsweise im Sommer zur Mittagszeit, Wurzeln abends oder im Herbst.
Monika Zarges beschrieb unter anderem eine für heutige Verhältnisse kurios anmutende und leider weitgehend in Vergessenheit geratene, sehr praktische Pflanze, die bei der auf dem Acker und im Feld arbeitenden Bevölkerung früher noch wohlbekannt war: Die Blätter der sehr weit verbreiteten großen Klette ist in freier Wildbahn auf Grund seiner Textur und Größe wunderbar geeignet als Klopapierersatz – am besten dann aber Zwei- oder sogar Dreilagig,
Am Schluß verteilte Monika Zarges ein Merkblatt mit kurzen Beschreibungen zu Verwertbarkeiten und Heilwirkungen von ausgewählten Kräutern sowie mit vier kulinarischen Rezepten. te