6. Oktober 2022

Erntedank-Feier im Uhrig-Hof

Zahlreiche Besucher kamen zum Erntedank-Gottesdienst der Evangelischen Gemeinde

Während Gesine Albert die Sage „Das Riesenspielzeug“ vorlas, spielten Chiara Pape vom Kindergottesdienst-Team und Landwirt Stefan Uhrig (links) die Geschichte mit den kleinen Figuren auf dem Tisch nach. Foto: Schöffel

Mehr als 200 Besucher kamen zum Erntedank-Gottesdienst der Evangelischen Kirche, der in diesem Jahr in der Scheune der Familie Uhrig in der Bahnstraße gefeiert wurde.

„Liebe Familie Uhrig, vielen Dank, dass wir das Erntedankfest bei Ihnen feiern dürfen“, sagte Prädikantin Monika Dicke, die gleich am Anfang allen Beteiligten dankte: den vielen Helferinnen und Helfern, Küster Josef Voege, dem Kirchenvorstand, Kantorin Capucine Payan, Posaunist Carlo Eisenmann und dem Kindergottesdienst-Team. Beim Agape-Abendmahl wurden Körbchen mit Brot und Trauben durch die Reihen weitergereicht.
Reichlich gedeckt mit Pflanzen und Früchten des Feldes war der Altar, zu dem auch ein geschmückter Traktor gehörte. Denn Pflanzen und Früchte spielten eine dominante Rolle während des gesamten Gottesdienstes, den Prädikantin Monika Dicke und der Pfarrer im Ruhestand, Horst Klärner, hielten und der vom Kindergottesdienst-Team und Kindern mitgestaltet wurde. Die Mädchen und Buben stellten aus den Gaben rund um Altar und Traktor einen eigenen Erntedanktisch zusammen.
Als nachhaltiges Zeichen, was Landwirte und Landwirtschaft für die Gesellschaft bedeuten, wurde mit dem Gedicht „Das Riesenspielzeug“ von Adalbert von Chamisso spielend nachgestellt. Der Sage nach stieg das Riesenfräulein von Burg Niedeck im Elsaß hinab ins Tal und sammelte einen Bauern, der gerade einen Acker bepflügte, in ein Tüchlein. ein. Freudestrahlend zeigte sie ihrem Vater das vermeintliche Spielzeug. Doch der Vater erzürnte: „Was hast du angerichtet, das ist kein Spielzeug nicht! Was kommt dir in den Sinn? Der Bauer ist kein Spielzeug, da trag es wieder hin!“.
„Der Landwirt ist kein Spielzeug“, unterstrich Hausherr Stefan Uhrig noch einmal selbst und fand ernste Worte zum Abschluss des Gottesdienstes, was die aktuelle Situation der Landwirtschaft betrifft. So kritisierte er, dass es den deutschen Landwirten von der Europäischen Union und der Bundesregierung nicht mehr gestattet sei, auch im Folgejahr auf einem Acker Weizen anzubauen. Und: Die Landwirte hierzulande, führte Uhrig weiter aus, bekämen Fesseln angelegt. Sie sollen zum Beispiel Dünger und Pflanzenschutzmittel verringern, um Lebewesen der Natur zu schützen.
Dankesworte sprach auch der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Matthias Brandt, der darauf hinwies, dass die Evangelische Kirchengemeinde derzeit keinen hauptamtlichen Pfarrer oder Pfarrerin habe. Aber mit Hilfe der ehrenamtlichen Prädikantinnen und dem reaktivierten Pfarrer Horst Klärner sei es möglich, auch diesen wunderbaren Erntedank-Gottesdienst zu feiern. Die Kollekte geht an das Hilfswerk „Brot für die Welt“. Der Erlös aus dem Verkauf von Kürbissuppe, Würstchen und Getränken nach dem Schlusssegen kommt der Schwalbacher Tafel zugute. gs

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