7. Oktober 2022

„Zusammenschlüsse müssen sein“

Herbstsynode des Dekanats Kronberg

Bei der Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Kronberg ging es vor allem um den Zukunftsprozess „ekhn2030“. Foto: Ev. Dekanat

Am 30. September hat die Herbstsynode des Evangelischen Dekanats Kronberg, zu dem auch Sulzbach gehört, in der Johannesgemeinde in Hofheim getagt. Gäste konnten die Tagung im Online-Livestream mit verfolgen.

Im Wesentlichen ging es um erforderliche Nachwahlen in Ausschüsse sowie um aktuelle Informationen zum Zukunftsprozess „ekhn2030“ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Das Projekt trägt den sinkenden Kirchenmitgliederzahlen und den damit verbundenen niedrigeren Kirchensteuereinnahmen sowie dem fehlenden Pfarrernachwuchs Rechnung. Dies soll landeskirchenweit unter anderem durch den Zusammenschluss einzelner Kirchengemeinden in Nachbarschaftsräume mit gemeinsamen Verkündigungsteams sowie durch eine Reduzierung der Aufwendungen für den Gebäudebestand umgesetzt werden.

Im Rahmen seiner einleitenden Andacht führte Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp die Mitglieder des neuen Dekanatssynodalvorstands (DSV) offiziell in ihr Amt ein. Im Hinblick auf „ekhn2030“ wies er darauf hin, dass zunächst entscheidende Fragen zu stellen seien, die er in diesem Prozess bisher vermisst habe.

Präses Dr. Volkmar Oberklus berichtete über den Sachstand zu „ekhn2030“ im Dekanat und stellte den entsprechenden Zeitplan vor. Dabei betonte er erneut, dass es dem DSV wichtig sei, den Prozess frühzeitig anzugehen und zu begleiten.  Mitglieder des DSV besuchen daher seit Ende Januar nacheinander alle 30 Kirchengemeinden im Dekanat Kronberg.

Bis Ende 2023 sollen sich die Kirchengemeinden zu Nachbarschaftsräumen zusammen finden, bis Mitte 2026 müssen diese ein gemeinsames Konzept zur Nutzung ihrer Gebäude entwickeln. Sie sind dazu aufgefordert, ihre Baulasten sowie ihren Gebäudebestand zu reduzieren oder alternative Finanzierungs- und Nutzungsmodelle zu entwickeln.

Für das Dekanat Kronberg wurde eine entsprechende Konzeption entwickelt. „Eine ihrer Kernaussagen ist, dass nur lebendige Vor-Ort-Gemeinden lebendige Nachbarschaftsräume bilden können“, führte Volkmar Oberklus aus. „Ortsgemeinden bleiben damit auch Kern christlichen Lebens.“ Wichtig sei dem DSV auch, dass eine klare Zuordnung der Pfarrpersonen zu den Gemeinden erhalten bleibt. Außerdem wurde im Dekanat eine Projektstruktur mit entsprechenden Arbeitsgruppen gebildet, um Themen in gebündelten Kompetenzen zu erarbeiten. Hierfür werden Mitglieder aus Kirchengemeinden und den Fachbereichen des Dekanats hinzu gezogen.

Die Aspekte des Gebäudebestands und der Versorgung durch die zu bildenden Verkündigungsteams in den Nachbarschaftsräumen wurden von den Mitgliedern der Synode sehr intensiv und kontrovers diskutiert. Das von der EKHN in diesem Zusammenhang geplante Verkündigungsgesetz erschien dem DSV an manchen Stellen als verbesserungsbedürftig. Daher stimmten die Synodalen entsprechende Anträge ab, die bei der Landessynode eingereicht werden sollen. red

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