21. Oktober 2022

„Jeder Einzelne muss vorsorgen“

Landrat empfiehlt den Bürgern, angemessene Vorräte anzulegen

Der Main-Taunus-Kreis will gut vorbereitet in Krisenzeiten sein und trifft Maßnahmen zum Energiesparen. Foto: MTK

Zur Vorsorge für Krisenzeiten hat Landrat Michael Cyriax die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen. Der Main-Taunus-Kreis bereitet sich auf Energie-Engpässe vor.

„Angesichts des derzeit drohenden Energiemangels, aber auch in anderen Krisenlagen kann der Staat, und damit auch der MTK-Katastrophenschutz, nicht alles am Laufen halten und für alle Eventualitäten ein Rundum-Sicherheitspaket schnüren“, erklärt Michael Cyriax. „Jeder kann und sollte mit umsichtigem Verhalten und mit Vorsorge seinen eigenen Beitrag dazu leisten.“ Experten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz halten einen Stromausfall derzeit für das wahrscheinlichste Krisenszenario.

Der Main-Taunus-Kreis bereitet auf Energie-Engpässe vor. So wurden für kreiseigene Verwaltungsgebäude und Schulen mehrere Maßnahmen besprochen, die auf Vorgaben des Bundes fußen. Dazu gehören die Reduzierung der Raumtemperatur, das Abschalten beleuchteter Logos und von Fassadenbeleuchtung. Zudem soll die Außenbeleuchtung auf das Maß reduziert werden, das aus Sicherheitsgründen notwendig ist. In Turnhallen soll das Warmwasser vorerst abgeschaltet bleiben.

Der Katastrophenschutz befasse sich intensiv mit Lagen bei Strom- und Gasausfällen. Derzeit bildet sich der Verwaltungsstab des Main-Taunus-Kreises zu den Themen Risiko- und Krisenmanagement in der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Ahrweiler fort. Es sei aber nicht seine Aufgabe, die Versorgung der Bevölkerung mit Strom und Gütern zu sichern, stellt der Landrat klar: „Der Katastrophenschutz sorgt für die Sicherheit in der Gefahrenabwehr.“ Er koordiniere beispielsweise die Einsatzkräfte bei Schadenslagen, halte Geräte und Material für den Katastrophenfall vor.

Wichtig sei es, sich auf Notlagen konkret vorzubereiten. Die Pandemie habe das Thema Vorratshaltung wieder ins Bewusstsein gerückt. Es seien viele Szenarien denkbar, „bei denen es gut ist, wenn man im Keller ausgestattet ist“. Als Beispiel nennt der Landrat anhaltende flächendeckende Stromausfälle, Quarantäne wegen einer Corona-Infektion oder eine andere Krankheit. Wer vorgesorgt habe, brauche „in Krisenzeiten nicht zu Hamsterkäufen in den Supermarkt eilen“.

Es wäre daher sinnvoll, wenn jeder Haushalt Vorräte im Keller habe, die für zehn Tage reichen. Am besten eigneten sich Lebensmittel und andere Produkte, die monatelang oder besser jahrelang haltbar seien. Dazu gehörten aber auch zum Beispiel für Stromausfälle Kerzen und batteriebetriebene Radios mit einem Vorrat an Batterien.

Was sich für einen Notfallvorrat eignet, hat der Bund in Broschüren und Checklisten zusammengefasst. Es gibt sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter bbk.bund.de im Internet. In der Broschüre „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ gibt es Michael Cyriax zufolge viele wichtige Tipps, an die nicht jeder sofort denkt. Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden, aber auch in Papierform unter der Telefonnummer 0800/6647115 bestellt werden. red

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