In der Energiekrise sind 24-Stunden-Autorennen wirklich nicht mehr zeitgemäß. Eine bessere Möglichkeit, ausdauerndes Konzentrationsvermögen zu testen, erprobten 100 Schülerinnen und Schüler der Q3-Leistungskurse der Wöhler-, Elisabethen-, Anna-Schmidt- und Albert-Einstein-Schule (AES) am 20. und 21. Oktober von 8 bis 8 Uhr.
Sie beschäftigten sich mit interessanten mathematischen Fragestellungen und Themenfeldern, für die im Schulalltag meist keine Zeit bleibt, und zwar 24 Stunden lang – ohne Schlafen. In 22 Gruppen traten sie dabei auch in einem Wettbewerb gegeneinander an, bei dem die besten drei Teams einen Geldpreis und die besten neun Buchpreise gewannen. Finanziert wurde die Veranstaltung in erster Linie von den Fördervereinen der beteiligten Schulen.
„24 Stunden Mathematik“ wurde 2013 von Stephan Schanbacher von der Wöhlerschule und Axel Müller, der heute am Gymnasium Nord ist, damals aber an der Elisabethenschule unterrichtete, ins Leben gerufen und findet seither, von einer Pandemie-bedingten Unterbrechung abgesehen, jährlich statt. Die inhaltliche Gestaltung erfolgt durch Lehrerinnen und Lehrer der beteiligten Schulen, aber auch ehemalige und derzeitige Schüler sowie Gäste wie Prof. Thorsten Theobald von der Universität Frankfurt. Sie tragen jeweils über ein Thema vor und stellen dann eine Aufgabe dazu. Von der AES waren die Lehrer Christian Gläßner und Arnd von der Heyden beteiligt.
In 20 je 50 Minuten langen Einheiten analysierten sie das Problem des Handlungsreisenden, das Gefangenendilemma und Spielbäume, untersuchten, was passieren kann, wenn Banken einander Geld leihen, lernten, dass es verschiedene unendliche Zahlen gibt oder wie Mathematiker Löcher in Flächen definieren, klassifizierten die Knoten mit höchstens sechs Kreuzungen, zauberten wie Houdini mit einem Schnitt einen Schwan aus einem A3-Papierbogen heraus, berechneten Volumen und Oberfläche vierdimensionaler Würfel und Kugeln, legten Dominostein-Schlangen, bewiesen, wie viele Steine dabei übrig bleiben und vieles mehr. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Begeisterung die jungen Menschen dies auch noch mitten in der Nacht und in den frühen Morgenstunden erledigten. Bis auf drei gesundheitsbedingte Ausfälle hielten alle Schülerinnen und Schüler die 24 Stunden durch und erhielten als Anerkennung ein Finisher-T-Shirt.
Die begeisterte Teilnahme so vieler Schüler der AES ist der große Verdienst von Arnd von der Heyden, der dem Organisationsteam von Anfang angehörte, den Förderverein von der Idee begeisterte und zwei Workshops gestaltet hat. Nicht zuletzt hat er seine Kollegen, Christian Gläßner und Inga Niederhausen, gewinnen können, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. red