Der 1. FC Sulzbach hatte sich für eine Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft entschieden und mit viel Einsatz ein „Public Viewing“ auf der Großleinwand im Schultheißen-Saal des Frankfurter Hofes organisiert. Zur ersten Übertragung gegen Japan kamen nur 30 Fußballfans, gegen Spanien am Sonntagabend schauten rund 50 Besucherinnen und Besucher zu.
Natürlich hatten die Verantwortlichen des 1. FC Sulzbach nach der Schlappe der deutschen Elf gegen Japan mit mehr Besuchern zum Spiel gegen Spanien gerechnet. FC-Vorsitzender Ottmar Heyer hatte gehofft, „dass dann die Bude voll ist und das Geschäft blüht“. Doch dem war leider nicht so. Viele Sitze im Saal blieben leer. Dafür bildeten sich Fangruppen an den Bistro-Tischen. Manche hielten halt die Spannung nicht aus, das wichtige Spiel der Vorrunde entspannt auf den Plätzen zu verfolgen.
Angespannte Ruhe herrschte im Saal, jeder Spielzug, egal von den Deutschen oder Spaniern, wurde mit Hoffnung, Aufstöhnen oder Durchschnaufen begleitet. Vereinzelt wurden Kommentare laut. „Schon der dritte Fehlpass von der Verteidigung“, war über das fehlerhafte Zuspiel der Abwehr zu hören. Als es mit 0:0 in die Halbzeitpause ging, löste sich die Anspannung etwas. „Vielleicht können die das Unentschieden halten“, machten sich die aktiven und passiven Fußballer gedämpften Mut für die zweite Halbzeit.
Unterschiedlich diskutiert wurden die Auswechslungen kurz vor Schluss. Bei Füllkrugs Ausgleichstreffer zum 1:1 klatschen sich die Fans reihenweise ab. Und die Bierbestellungen nahmen wieder zu. Rund 17 Millionen Deutsche sahen das Spanien-Spiel, darunter auch die 50 Sulzbacher, die beim Aufräumen nach dem 1:1-Abpfiff alle rechnerischen Möglichkeiten über ein Weiterkommen der deutschen Mannschaft ins Achtelfinale durchspielten. gs