23. Januar 2023

Dancing-Queen seit 55 Jahren

Die TSG-Fassenachter haben ein legendäres Männerballett

Die aktuelle Gruppe des TSG-Männerballets mit den Trainerinnen Yvonne Pleyer (2. von links) und Petra Weindorf (rechts). Dritter von rechts in der oberen Reihe Helmut Polley. Foto: TSG

Helmut Polley tanzte im Jahr 1969 zum ersten Mal auf der Bühne im Saal des früheren Gasthauses „Zum Taunus“ im Männerballett der Fassenachter der TSG Sulzbach. Er war als Frau verkleidet, trug ein Dirndl, hielt einen Maßkrug in der Hand und zauberte gemeinsam mit Klaus Ewald, Hugo Kranz, Josef Mirwald und Hans-Jürgen Wieczorek einen bayerischen Trachtentanz auf die närrischen Bretter.

Bis heute ist der 72 Jahre alte frühere Maschinenbautechniker dem Männerballett der TSG treu geblieben. Er steht vor seiner 55. Kampagne in einer mittlerweile legendären Truppe, die bei der Narrenschau der TSG Sulzbach am 3. und 4. Februar im Bürgerzentrum Frankfurter Hof unter dem Motto „Seemänner on Tour“ auftritt.
Helmut Polley, der seine närrische Karriere 1968 als Büttenschieber startete, ist seit Jahrzehnten die „Dancing Queen“ der Sulzbacher Fassenacht. Ob als bayerische Kellnerin im Dirndl, als Schmetterling, als Bienchen, als Balletteuse im Schwanensee oder als Marylin Monroe-Double ist er Generationen von Sitzungsbesuchern ein Begriff. In der aktuellen Seemannsshow tanzt er die „Möwe“.
Elf Männer im Alter von 23 bis 75 Jahren zählen in diesem Jahr zum Ballett der zum Teil stattlichen Herren, die von Yvonne Pleyer und Petra Weindorf trainiert werden und für die Elfi Rautert die Kostüme schneidert. Zum Team gehören auch Benjamin Britten und Christian Noll, die sich in diesem Jahr eine Auszeit nehmen.
Die Tanzgruppe fiebert den Auftritten Anfang Februar regelrecht entgegen. Denn die letzten Bühnenerlebnisse gab es 2020, als die Herren als Astronauten tänzerisch das Weltall eroberten. Dann wurde zwar eifrig geprobt, doch Corona machte zweimal einen dicken Strich durch die Rechnung. Corona-Frust statt Fastnachts-Lust. Jetzt darf wieder öffentlich getanzt werden.
Getanzt wurde auch während der Corona-Zwangspause. „Die Truppe, die eine verschworene Gemeinschaft ist, hat bis auf die Sommerpause immer geprobt“, sagt Mit-Tänzer Dieter Weindorf, der Leiter der Karneval-Abteilung der TSG.
Dieter Weindorf ist stolz, dass drei junge Leute zu der Gruppe gestoßen sind: Felix und Florian Hanl und Marius Moser. „Das sind tolle Jungs, die sich sofort wunderbar in die Gruppe integriert haben“, schwärmt der Karnevalsleiter.
Florian Hanl ist mit 23 Jahren der Jüngste, Gerhard Belendorff, den sie liebevoll den Alterspräsidenten nennen, mit 75 Jahren der Älteste. Gerhard Belendorff, der seit 45 Jahren im Männerballett tanzt, ist damit ein Leuchtturm der Truppe. Und als Leuchtturm – so viel sei verraten – wird er diesmal in der Seemanns-Show strahlen.
Viele Tanzjahre auf dem Buckel haben auch Rolf Baumgartl, Helmut Biskamp und Joachim Pfeiffer, die wie alle anderen auch während der Corona-Phase an jedem Dienstag im Saal des Bürgerhauses am Platz an der Linde geprobt haben. Ab Oktober kam eine weitere Probe samstags nachmittags dazu. Vor dem Erfolg wird also viel Schweiß vergossen. Jetzt hoffen die fleißigen Tänzer, dass am Sitzungswochenende auch der Saal voll wird.
Es gibt Karten im Vorverkauf für die Narrenschau „Die TSG singt und lacht – endlich wieder Fassenacht!“ der TSG im Bürgerzentrum Frankfurter Hof, die am Freitag, 3. Februar, und am Samstag, 4. Februar, jeweils um 19.11 Uhr stattfindet. Karten können zum Preis von 18 Euro bei Paulette Erbskorn per E-Mail an p.erbskorn@web.de oder unter WhatsApp 0176/32996492 bestellt werden. red

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert