Viel Publikum hatten die Gemeindevertreter am Montagabend bei der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Sozial-, Umwelt- und Kulturausschusses. Mehr als 70 Bürgerinnen und Bürger waren in den Saal des Bürgerhauses am Platz an der Linde gekommen.
Auf der Tagesordnung stand die geplante Übergabe der Kinderbetreuung an den Main-Taunus-Kreis, was viele Sulzbacher Eltern ablehnen. Sie wollen, dass weiterhin die Gemeinde für die Betreuung der Grundschulkinder nach dem Unterricht zuständig sein soll. Timothy Davies, der Vorsitzende des Gesamtelternbeirats, trug die Bedenken der Eltern vor. Er erläuterte, dass viele „massive Gebührenerhöhungen“ fürchten. Manche müssten beim Kreis das Doppelte zahlen. Darüber hinaus glauben einige Eltern nicht, dass die Qualität der Betreuung beim Kreis genauso gut sein wird wie aktuell bei der Gemeinde. Davies bat die Gemeindevertreter, „nichts übers Knie zu brechen“.
Die Eltern fordern, die Betreuung erst im Sommer 2024 an den Kreis zu übergeben und nicht schon in diesem Jahr. Außerdem wollen sie die Übernahme aller Bestandskinder und eine Zusage, dass jedes Kind in der Einrichtung bleiben kann, in der es zurzeit betreut wird.
Bürgermeister Elmar Bociek (CDU) argumentierte, dass die Konditionen gut seien und dass 2024 wahrscheinlich schlechtere Bedingungen gelten würden. Mit der Übernahme der drei gemeindeeigenen Betreuungseinrichtungen durch den Kreis würden die Weichen für die Zukunft gestellt. „Nur so können wir den Rechtsanspruch auf Grundschulbetreuung sicherstellen, der ab 2026 gilt.“
Eine Entscheidung trafen die Mitglieder der beiden Ausschüsse am Montag nicht. Sie vertagten das Thema in die nächste Sitzung der gesamten Gemeindevertretung, die gestern Abend stattfand. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. MS