Nach langen Beratungen haben die Gemeindevertreter am Donnerstag vergangener Woche beschlossen, dass der Main-Taunus-Kreis zum 1. August die Betreuung der Schulkinder in Sulzbach übernehmen soll.
Bisher gab es in der Gemeinde doppelte Strukturen: ein Teil der Kinder wurde in den beiden gemeindeeigenen Horten betreut, ein anderer Teil in der „betreuende Grundschule“ des Kreises an der Cretzschmarschule. Ein durchgängiges Betreuungskonzept, das in Richtung Ganztagsschule führt, war auf dieser Basis nicht möglich.
Daher haben Gemeinde und Main-Taunus-Kreis eine Verwaltungsvereinbarung ausgehandelt, nach der der Kreis die Sulzbacher Horte übernimmt und die Schulkinderbetreuung somit beim Schulträger zusammengefasst wird. Doch im Vorfeld der Entscheidung über die Vereinbarung gab es zahlreiche Proteste. Der Gesamtelternbeirat hatte viele Bedenken gegen die neue Struktur und hatte das in einer gemeinsamen Sitzung des Sozial-, Umwelt- und Kulturausschusses und des Haupt- und Finanzausschusses am Montag vergangener Woche zum Ausdruck gebracht. Mehr als 70 Eltern waren dazu wie berichtet am Montag vergangener Woche in den Saal des Bürgerhauses gekommen.
Die Kritik richtete sich vor allem gegen die höheren Gebühren, die ab dem Sommer fällig werden und die personelle Ausstattung der kreiseigenen Betreuungseinrichtungen. Kurz: Viele Eltern fürchteten für weniger Leistungen mehr bezahlen zu müssen. Vor der endgültigen Entscheidung des Gemeindeparlaments wurde daher nochmals nachgebessert, so dass beispielsweise die Module der Regelbetreuung zehn Euro pro Monat günstiger wurden.
In der Gemeindevertretung gab es dann auch eine breite Mehr für die Übergabe der Horte an den Kreis. Nur die Freien Wähler sprachen sich gegen die Verwaltungsvereinbarung aus. Sie erklärten, die Eltern seien überrumpelt worden.
Alle anderen Fraktionen hielten das Verhandlungsergebnis für gut und wiesen darauf hin, dass die Angelegenheit jetzt entschieden werden müsse. Hätten die Parlamentarier das Thema noch einmal vertagt, wäre eine Übernahme im Sommer nicht mehr möglich gewesen und die meisten Gemeindevertreter folgten der Auffassung von Bürgermeister Elmar Bociek (CDU), dass die Konditionen in Zukunft nicht besser würden. MS