9. März 2023

Kein Sulzbacher Volkslauf in 2023

Bürokratische Hürden bereiten den Organisatoren große Probleme

Das Sulzbacher Volkslauf-Organisationsteam beim Besuch im Haus des Vereins „Hilfe für krebskranke Kinder“ in Frankfurt. Von links: Rolf Bär, Peter Becher, Dieter Naahs, Prof. Thomas Klingebiel, Karin Reinhold-Kranz, Jörg Sydow, Walter Mirwald und Silke Sydow. Foto: Schöffel

Die gute Nachricht vorweg: Eine Delegation des Organisationsteams des Sulzbacher Volkslaufs zugunsten der Kinderkrebsstation der Frankfurter Universitätsklinik besuchte das Familienzentrum in der Frankfurter Komturstraße und überreichte an die Vorsitzende des Vereins „Hilfe für krebskranke Kinder“, Karin Reinhold-Kranz, einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro. Das ist der Erlös des 26. Sulzbacher Volkslaufs vom 12. Juni des vergangenen Jahres.

Damit wurden aus den bisher 26 Benefizläufen durch den Sulzbacher Eichwald insgesamt 330.000 Euro für krebskranke Kinder gespendet.
Die schlechte Nachricht: Die für Sonntag, 2. Juni 2023, geplante 27. Auflage des Volkslaufs, dem sich immer ein Volksfest mit vielen Besuchern, einem bunten Programm und einer großen Tombola anschloss, muss abgesagt werden. Möglicherweise geht es im Jahr 2024 weiter, wenn einige Probleme gelöst sind. Doch das lässt sich derzeit noch nicht absehen.
Warum muss diese über die Grenzen Sulzbachs hinaus bekannte und beliebte Wohltätigkeitsveranstaltung in diesem Jahr ausfallen? Die Gründe sind vielfältig. Hauptgrund ist, dass der Gesetzgeber durch bürokratische Anordnungen die Möglichkeiten erschwert, Unterstützern mit Spenden auch eine Spendenquittung zukommen zu lassen. Zudem bereitet die aktuelle Datenschutzverordnung Schwierigkeiten in der Abwicklung.
Dies stellt die ehrenamtlich tätigen Organisatoren vor Probleme. Bei diesen Fragen zeigte leider auch der Vorstand des Vereins „Hilfe für krebskranke Kinder“ wenig entgegenkommen.
Zur Erklärung: Das Organisationsteam ist ein Freundeskreis und kein Verein, der sich zusammengefunden hat, um für die gute Sache Geld zu sammeln. Unterstützt wird der Volkslauf von Anfang an von der Gemeinde Sulzbach, zum Beispiel durch die Schirmherrschaft des Bürgermeisters und Hilfeleistungen des Bauhofes.
Ein weiteres Problem sind die personellen Ressourcen. Einige Mitglieder des Organisationsteams, die zum Teil von Anfang an dabei sind, müssen aus gesundheitliche Gründen und aus Altersgründen kürzer treten und haben sich von ihrem ehrenamtlichen Engagement nach vielen Jahren zurückgezogen.
Es ist bisher zwar immer gelungen, Helferinnen und Helfer für den Tag der Veranstaltung zu finden, aber das Kern-Team der Organisation ist auf wenige Personen zusammengeschrumpft, so dass die Herausforderungen nicht mehr gestemmt werden können.
Die verbliebenen Macher wollen in enger Abstimmung mit Bürgermeister Elmar Bociek während der Auszeit 2023 überlegen, wie die Probleme so gelöst werden können, dass es eventuell 2024 wieder heißt „Auf zum Sulzbacher Benefiz-Volkslauf für einen guten Zweck“. Wer Interesse hat, künftig im Kern-Team der Organisation mitzuarbeiten, kann sich per E-Mail an peter.becher@sulzbach-taunus.de wenden.
Der Schirmherr, Sulzbachs Bürgermeister Elmar Bociek, bedauert den Ausfall des Volkslaufs 2023, blickt aber dankbar zurück und hoffnungsvoll in die Zukunft: „Das vom Organisationsteam in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten Geleistete ist aller Ehren wert – und zwar nicht allein in Sachen Koordination, sondern insbesondere auch unter karikativem Aspekt zugunsten krebskranker Kinder. Kein Weg war den Mitgliedern zu weit.“
Die aufgrund widriger äußerer Umstände nicht abzuwendende Auszeit in diesem Jahr lässt Bociek nicht verzagen. Vielmehr zeigt er sich davon überzeugt, „dass das Organisationsteam in veränderter Zusammensetzung zusammenkommt und manch neue bürokratische Hürde, die derzeit als piesackend wahrgenommen wird, überwunden werden kann“.
Die Sulzbacher Delegation bestehend aus Silke und Jörg Sydow, Walter und Katharina Mirwald, Rolf Bär, Peter Becher, Dieter Naahs und Gerhard Schöffel erfuhr in dem Gespräch mit Karin Reinhold-Kranz und dem langjährigen Direktor der Kinderkrebsstation, Prof. Thomas Klingebiel, dass sich das langjährige Engagement in Sulzbach gelohnt hat. „Während vor 30 Jahren die Nachricht einer Krebserkrankung bei Kindern meist das Todesurteil war, liegt heute die Heilungschance bei nahezu 90 Prozent“, sagt Professor Klingebiel.
Karin Reinhold-Kranz erläutert, dass mit den Spendengeldern aus Sulzbach Unterstützungsmaßnahmen finanziert wurden, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden, aber für den Alltag der kleinen Patienten im Krankenhaus von großer Bedeutung sind. red

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert