Dicht an dicht saßen annähernd 100 Gitarristen am vergangenen Samstag beim Abschlusskonzert des Gitarrentags der Musikschule Taunus auf der großen Bühne der Stadthalle Eschborn.
Die jüngsten Gitarristen waren acht Jahre alt, die Ältesten Mitte 50. Marek Herz und Wolfgang Thomas, die den Fachbereich „Zupfinstrumente“ leiten, waren sich einig: „So viele Teilnehmer hatten wir noch nie.“
Dass die Gitarre an der Musikschule boomt, ist kein Wunder, denn sie klingt wunderbar, ist vielseitig einsetzbar, leicht zu transportieren und relativ erschwinglich. Ein Grund, warum seit vielen Jahren auch die Gitarrenklassen zum Standard einiger Grundschulen gehören: Erfolgreich kooperieren hier Musikschule Taunus mit der Viktoriaschule Kronberg und der Hartmutschule in Eschborn. Aber auch im Jeki-Kurs „Jedem Kind ein Instrument“ an der Südwestschule Eschborn können sich die Drittklässler für die Gitarre entscheiden.
Eröffnet wurde das gut einstündige Konzert mit „He’s a Pirate“ aus dem Film „Fluch der Karibik“: Das Gitarrenorchester hatte sich im Vorfeld an drei Samstagen getroffen, um dieses und andere Stücke zu proben.
Spannender blieb es für die Schülerinnen und Schüler der Gitarrenklassen und vom Jeki, die aus logistischen Gründen erstmals am Gitarrentag selbst miteinander spielen konnten. Für viele Kinder war es der erste Auftritt, den sie gut meisterten. Immerhin „braucht es ja viel Mut, auf einer Bühne zu spielen, wenn Familie und Freunde im Publikum sitzen“, betonte Jörg Buttler in seiner Moderation.
Er und seine Kollegin Yeojin Jang sind die beiden neuen Gesichter unter den Gitarrenlehrkräften. Nach wenigen Wochen im Team haben sie sich schon gut integriert und sind engagiert dabei.
Neben einigen Solostücken, Duos, Trios und einem Sextett standen die größeren Ensembles im Fokus. Es wurde nicht nur gezupft, sondern auch gesungen, auf die Gitarre geklopft oder ganz sanft mit den Fingern auf der „Decke“ des Instruments getrommelt. Melodien aus Klassik, Jazz, Rock, Pop und Film begeisterten das Publikum. Bei „Dance Monkey“ wurde mit den Fingern geschnippst, bei „Losing My Religion“ kräftig „bravo“ gerufen, dann wieder andächtig gelauscht bei Jazzstandards wie „Fly Me to the Moon“.
Wie erfolgreich die Musikschule in der Erwachsenenbildung ist, durfte man bei dem Trio „Day Tripper“ erleben und am Ende gab es viel Beifall für alle Aktiven und außerdem für diejenigen, die mit viel Herzblut einstudiert, geprobt und den Schülern die Stücke „auf den Leib geschneidert“ hatten: Jörg Buttler, Marek Herz, David Kandareli, Wolfgang Thomas, Nikolai Schäfer und Hans-Georg Schwab. Im Engagement der Lehrkräfte liegt sicherlich der Schlüssel für die hohe Anzahl an Mitwirkenden, die sich mit Edvard Griegs bekanntem Stück „In der Halle des Bergkönigs“ verabschiedeten. red