Zum Baum des Jahres 2023 kürte die Dr. Silvius Wodarz-Stiftung die Moor-Birke, den nördlichsten und kältetolerantesten Laubbaum Europas. Damit soll die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Relevanz von Mooren, Moor- und Auenwäldern für Biodiversität gelenkt werden.
Am Mittwoch, 26. April 2023, verdeutlichte Sebastian Gräf, Amtsleiter des Forstamts Königstein, anlässlich der Pflanzung zum Tag des Baumes im Arboretum den staunenden Kindergarten- und Schulkindern aus Eschborn und Schwalbach, die Wissenschaft hätte früher die Auffassung vertreten, dass Moor- und Sand-Birke buchstäblich aus exakt demselben Holz geschnitzt seien. „Dies stellte sich als Irrtum heraus“, so Gräf – „denn beide Arten wachsen und gedeihen in unterschiedlichen Habitaten“. Auch die als besonders strapazierfähig geltende Moor-Birke, die sich von Süd-Grönland bis zum nördlichen Mitteleuropa verbreitet hat und oft als Maibaum zum Einsatz gelangt, erreicht und überschreitet angesichts der Klimaveränderungen inzwischen leider merklich ihre Belastungsgrenze.
Die Zwischenklänge der Ober-Erlenbacher Jagdhornbläser sorgten dafür, dass das von Gräf vermittelte Kompaktwissen den jüngeren wie reiferen Zuhörerinnen und Zuhörern in verträglichen Dosen verabreicht wurde. Bevor sie aufspielten, kündigten die Musiker stets bereitwillig an, auf welches Stück sich das Publikum einstimmen durfte – darunter auch der Volkslied-Evergreen „Der Jäger aus Kurpfalz“.
Sowohl die Kinder als auch die drei anwesenden Bürgermeister der Arboretum-Anrainerkommunen Eschborn, Schwalbach und Sulzbach (Taunus), Adnan Shaikh, Alexander Immisch und Elmar Bociek, lauschten neugierig Gräfs ebenso lehrreichem wie kurzweiligem Bericht und öffneten sich dem musikalischen Intermezzo. Als es danach beherzt zum Angießen der gepflanzten Moor-Birke ging, schritt das Bürgermeister-Trio organisatorisch beherzt zur Tat und wässerte das Bäumchen mit kindlicher Unterstützung. Beim gemeinsamen Ausklang floss Apfelschorle in Strömen und auch die Brezeln fanden reißenden Absatz.