Bei stabilem Frühlingswetter ging das Gewerbefest Sulzbach hau(p)tnah nach notgedrungenem (Pandemie)boxenstopp zwischen 2020 und 2022 am ersten Maisamstag 2023 zum dritten Mal über die Bühne. An den Schauplätzen Hauptstraße, Heinrich-Kleber-Park und Rathaus wurden Informationen zu den teilnehmenden Betrieben sowie der Schwerpunkt „Beruf, Ausbildung und Praktikum“ vermittelt und zudem viel Action, Spiel, Spaß und Genuss geboten.
Die Bilanz von Bürgermeister Elmar Bociek fällt durchwachsen aus: „Auch wenn die Krönung von Charles III., parallele Festivitäten und sportliche Veranstaltungen in „hau(p)tnaher“ Konkurrenz standen, hatten wir uns insgesamt einen regeren Zuspruch erhofft“. Das schmälere indes nicht „die Wirkung manches Highlights, den hohen Einsatz der beteiligten Gewerbetreibenden, Institutionen, Gemeinde-Beschäftigten und insbesondere des örtlichen Bauhofs, der förmlich alle Hände voll zu tun hatte, die Aufgaben aber kompetent und souverän bewältigte“. Einige Aktivposten und Impulsgeber aus dem Gewerbe hätten Sulzbach hau(p)tnah in der 2023er-Auflage merklichen Schwung verliehen – „und dafür sind wir sehr dankbar“, betont Bociek.
Nach den gemachten Erfahrungen manifestiere sich die Notwendigkeit, gewisse Anpassungen vorzunehmen und Stellschrauben zu justieren, um dem Gewerbefest eine breitere Akzeptanz zu verschaffen. Bociek wird konkreter: „Ein Gewerbefest lebt nun einmal von der intensiven Einbringung derjenigen, denen es eine Plattform bieten soll – nämlich den örtlichen Betrieben sowie dem Einzelhandel“. Gerade hier wünscht er sich ein höheres Maß an kollektiver organisatorischer Verantwortungsbereitschaft, die bei Einzelnen durchaus gegeben sei. Wenn sich keine breitere Basis der Willigen herauskristallisiere, stelle sich zwangsläufig folgende Gretchenfrage: Ist ein Fest in dieser Form weiterhin das passende Format und von der Mehrzahl derer gewollt, die dort im Fokus stehen sollen?
Die Gemeinde wird eine Evaluation in die Wege leiten, welche externe wie interne Faktoren berücksichtigt, um zu einer sachlichen Bilanz zu gelangen. Doch schon jetzt lasse sich konstatieren, dass die Wiederaufnahme des Gewerbefestes unter dem Strich leider nur einen Teil der gesteckten Ziele erfüllte. Auch künftig stehe die Gemeinde immer gerne als Planungspartnerin sowie Festberaterin bereit. Doch nach inzwischen drei gemeindlichen Anschüben müsse „nicht allein ein entschlossener Bodensatz, sondern das Gewerbe in seiner überwiegenden Mehrheit Eigeninitiative zu erkennen geben“, schließt Bociek.