12. Mai 2023

Der Chip und die Wahrheit

Tierschutzorganisation „TASSO“ räumt mit Missverständnissen bei der Tierkennzeichnung auf

Dass es wichtig ist, Hunde und Katzen mit einem Chip kennzeichnen zu lassen, ist mittlerweile weitläufig bekannt. Viele Menschen wissen auch, dass die Tiere beim Haustierregister von der in Sulzbach sitzenden Tierschutzorganisation „TASSO“ registriert werden sollten, damit sie identifiziert und schnell zu ihrer Familie zurückvermittelt werden können. Dennoch ranken sich um den Chip und seine Funktionen noch immer einige Mythen, mit denen „TASSO“ aufräumen möchte.

Die Kennzeichnung mit einem Transponder durch einen Tierarzt oder eine Tierärztin ist ungefährlich. Es ist keine Narkose notwendig, da der Transponder mit einer Injektionsspritze unter die Haut gesetzt wird. Der Einstich mit der Spritze ist nicht schmerzfrei, tut aber weder lange noch übermäßig stark weh. Dennoch muss das Tier während der Injektion gut festgehalten werden, damit alles glatt läuft. Der Transponder ist nicht krebserregend und enthält keine giftigen Materialien. Außerdem geht von ihm in dem kurzen Moment eine sehr geringe und gesundheitlich unbedenkliche Strahlung aus, in dem der Transponder mit einem speziellen Lesegerät ausgelesen wird. 
Kennzeichnen alleine reicht nicht: Viele Tierhalterinnen und Tierhalter lassen ihre vierbeinigen Freunde in der Tierarztpraxis mit einem Transponder kennzeichnen und hoffen dadurch darauf, ihr Tier schnell zurückzubekommen, wenn es einmal entläuft. Leider ist oft nicht bekannt, dass nicht jede Praxis das Tier gleich automatisch bei „TASSO“ registriert. Bei der Registrierung wird die Nummer des Transponders gemeinsam mit den Daten der Tierhalterinnen und Tierhalter in einer zentralen Datenbank hinterlegt, damit Tier und Mensch wieder zusammenfinden können.
Auf dem Chip selbst befinden sich keinerlei Daten des Tierhalters oder der Tierhalterin. Auf den derzeit handelsüblichen Transpondern können lediglich 15-stellige Nummern gespeichert werden. Wie diese individuellen Nummern aussehen sollen, ist per ISO-Norm festgelegt. Einzig anhand der ersten Stellen kann entweder ein Ländercode oder ein Herstellercode abgelesen werden. Das heißt, mehr als die Information aus welchem Land oder von welchem Hersteller der Transponder stammt, ist nicht ersichtlich. Lesbar wird der Transponder mit einem Lesegerät, über das in der Regel Tierarztpraxen, Tierheime sowie einige Polizeistationen und Feuerwehrwachen verfügen.
Ein Transponder kann nicht geortet werden: Immer wieder kommt es vor, dass verzweifelte Tierhalterinnen und Tierhalter enttäuscht sind, wenn ihr Tier vermisst wird und sie erfahren, dass es nicht einfach geortet werden kann. „Aber er ist doch gechippt“, sagen viele oft verwundert.
Dass ein gechipptes Tier geortet werden kann, ist jedoch leider ein weit verbreiteter Irrglaube.
Eine weitere Annahme ist, dass mit der Registrierung eines Tieres alles erledigt ist und Tierhalterinnen und Tierhalter sich um nichts mehr kümmern müssen. Diese Annahme ist nur bedingt richtig, denn eines sollte unbedingt gewährleistet sein: Aktuelle Daten. Nur wenn „TASSO“ neue Telefonnummern, veränderte Adressen oder Namen mitgeteilt werden, können Tierhalterinnen und Tierhalter zuverlässig erreicht werden, wenn ihr Tier gefunden wurde. „TASSO“ rät daher dazu, unbedingt die Möglichkeit des persönlichen Nutzerkontos zu nutzen, um die Daten einfach selbst zu verwalten. red

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