Die Musikschule Taunus hatte am vergangenen Samstagnachmittag zu einem Kinderkonzert zum Mitmachen in die Eschborner Stadthalle eingeladen. Es war eine musikalische Reise durch die vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft, die visuell, tänzerisch und musikalisch umgesetzt wurde, und so gab es ein Musical im Kleinstformat zu sehen.
Rund 70 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren, die von Beatrice Orth, Yunjing Zhang und Andrea Rauch an den Standorten Eschborn, Niederhöchstadt, Kronberg und Sulzbach unterrichtet werden, waren involviert. Manche davon sind erst seit einem guten halben Jahr dabei, andere schon seit zwei oder drei Jahren, und einige haben – gemeinsam mit ihren Eltern – bereits im Babykurs angefangen.
Los ging es im Flieger – zwar nicht in den Urlaub, aber dennoch auf große Reise. Dafür war natürlich viel Wind nötig, also musste sich das Publikum so richtig ins Zeug legen, aufstehen und mit den Armen wedeln. Sowieso konnte sich in der folgenden Stunde niemand einfach ruhig zurücklehnen, denn Mitmachen war auch bei allen weiteren Programmpunkten gefragt, die sich Andrea Rauch, die für die Organisation und Gesamtleitung zuständig war, ausgedacht hatte.
Nachdem die meisten Kinder schon vor Beginn des Konzerts aufgeregt hin- und hergelaufen sind, durften sie direkt in der ersten Szene „Auf der Erde“ rumhüpfen und springen. Denn sie hatten als Zwerge mit roten Zipfelmützen ihren Bau verlassen, um sich um Blumen, Bäume und Tiere zu kümmern. So manch einer hatte dafür sein Lieblingskuscheltier mitgebracht. Alle gemeinsam sangen dann „Oben in des Baumes Wipfel blitzt ein roter Mützenzipfel, springt ein kleiner Zwerg herum, klatscht dabei und fällt nicht um, oder doch“. Nach der ersten Strophe konnten auch die stolzen Eltern und Großeltern mit einstimmen. Auf hölzernen Klangstäben, also den Einzeltönen des Xylophons, wird mal laut und mal leise geschlagen.
„In die Erde“ gruben sich die Zwerge dann mit Schaufeln einen Tunnel, der in eine große Höhle führt. Zur dramatisch sich zuspitzenden Musik „In der Halle des Bergkönigs“ von Edvard Grieg wurde es ganz dunkel, aber dank Taschenlampen fand sich jeder zurecht und die Kinder auch den Schatz. Die glitzernden Edelsteine wurden singend eingesammelt: „Dieser Stein ist nicht meiner, dieser Stein ist nicht deiner, dieser Stein ist ein Stein, der gehört sich ganz allein.“ Mit diesem Erfolgserlebnis durften die Zwerge Feierabend machen und – mit Hilfe des Publikums – weiterfliegen.
Zur Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel tanzte die Gruppe von Yunjing Zhang mit „Flammen“ aus gelben und orangenen Satinbändern, die sie auf und ab schwenkten. Es ging direkt zum vornehmen Ball bei Hofe, und es wurde getanzt, geknickst und sich verbeugt. Ganz anders die Situation am Lagerfeuer in Afrika, denn dort wurde für eine gute Ernte gesungen – und auf Djemben, afrikanischen Trommeln, die aus ausgehöhlten Baumstämmen bestehen, gespielt. Verschiedene Rhythmen, die die Lehrerin vorführte, galt es zu hören und selbst umzusetzen.
Tüchtig heiß war es allen geworden, daher war eine Abkühlung am Wasser nötig. Dafür hatte sich die Gruppe von Beatrice Orth ganz in Blau angezogen und ließ viele bunte und flinke Fische schwimmen: „Wasser umspült ihre Haut, sie sind mit allem vertraut, doch kommt ein Raubtier vorbei, flüchten sie schnell vor dem Hai.“
Zum Schluss durfte es wieder nach Hause gehen, und dafür hatten die Kinder – und ihre Eltern – Boote aus Pappkartons gebastelt und sie liebevoll beklebt, beschriftet und dekoriert. Im weißen Matrosenlook und bunte Fahnen schwingend segelten sie zu Rod Stewarts „Sailing“ rasch zurück in die Heimat. Zum Abschluss durften nochmals alle Kinder auf die Bühne, und es gab natürlich viel Applaus. red