26. Mai 2023

Stellvertretender Dekan tritt Dienst an

Pfarrer Stefan Rexroth wird am Pfingstmontag in sein neues Amt eingeführt

Pfarrer Stefan Rexroth tritt am 1. Juni seinen Dienst als stellvertretender Dekan für das Evangelische Dekanat Kronberg an. Foto: Ev. Dekanat

Am 1. Juni tritt Pfarrer Stefan Rexroth seinen Dienst als stellvertretender Dekan für das Evangelische Dekanat Kronberg an. Eingeführt wird er durch Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp am Pfingstmontag, 29. Mai, um 18 Uhr in der Paulusgemeinde in Kelkheim.

Der 57-Jährige wurde von der Dekanatssynode Ende Januar mit großer Mehrheit in dieses Amt gewählt. Mit einer halben Stelle wird er in der Leitung des Dekanats mit Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp und Präses Dr. Volkmar Oberklus zusammen arbeiten. Darüber hinaus wird er ab September in der Paulusgemeinde in Kelkheim eine halbe Pfarrstelle übernehmen.
Der gebürtige Frankfurter ist derzeit Pfarrer der Kirchengemeinden Panrod und Hennethal, Strinz-Margarethä und Niederlibbach im Evangelischen Dekanat Rheingau-Taunus. Er brauchte einen langen Atem, um zu seiner ersten Pfarrstelle zu kommen. Ein Einstellungsstopp nach dem ersten theologischen Examen verwehrte ihm 1995 zunächst den Einstieg in den Pfarrdienst. Er musste sich beruflich neu orientieren, absolvierte Zusatzqualifikationen und war bei verschiedenen Unternehmen im Verkauf und Projektmanagement tätig. Dennoch verfolgte er weiterhin seinen Traum, Pfarrer zu werden, und legte 2013 sein zweites theologisches Examen ab. Nach einer weiteren Zwischenstation als Geschäftsführer einer Privatschule in Rüsselsheim wurde Stefan Rexroth 2017 endlich als Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ordiniert.
Das Dekanat Kronberg ist ihm durch sein Vikariat in der Evangelischen Kirchengemeinde Liederbach, ein Spezialvikariat in der Krankenhausseelsorge in Bad Soden sowie Konfirmandenarbeit in der Kirchengemeinde Hattersheim bereits bekannt. Rexroth wohnt derzeit in Hohenstein-Hennethal im Untertaunus. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ein Enkelkind. „Die Umwege, die ich auf dem Weg zu meinem Traumberuf in Kauf nehmen musste, hat mir Gott geschenkt, damit ich diese Erfahrungen mache. Das hat mir die Verantwortung mit gegeben, mich zum Wohl der Kirche einzubringen. Deshalb habe ich mich für dieses Amt beworben“, erklärte Stefan Rexroth vor seiner Wahl. Er tat es, obwohl im Zuge des Zukunftsprozesses „ekhn2030“ und der notwendigen Einsparungen keine einfache Zeit auf Dekanat und Kirchengemeinden zukommt.
„Ich kenne ja die Bedingungen hier und weiß, dass es in diesem Dekanat große Kirchengemeinden gibt, die sehr eigenständig und sich selbst eigentlich genug sind. Ich weiß, dass es ein schwieriger Prozess wird, aber er ist wichtig und muss gelingen. Dazu möchte ich beitragen. Ich freue mich auf die Aufgabe und auf viele bekannte Gesichter, mit denen ich zusammen arbeiten werde. Denn hier in der Region und im Dekanat wird eine tolle Arbeit geleistet“, erzählt Rexroth im Interview vor seiner Einführung.
Wie herausfordernd Veränderungsprozesse sind, hat er nicht nur im Rahmen seiner bisherigen Pfarrstelle im Untertaunus erlebt, sondern bereits zuvor während seiner 20-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit im Kirchenvorstand in Frankfurt-Zeilsheim. „Ich kenne beide Seiten. In Zeilsheim ging es darum, dass die Kirche, in der ich geheiratet und in der meine Kinder getauft und konfirmiert wurden, verkauft und abgerissen wurde. Das ist eine sehr emotionale Situation. 2020 habe ich außerdem die Fusion der Kirchengemeinden Panrod und Hennethal als Pfarrer begleitet“, erzählt Rexroth. „Ich denke daher, dass ich ein guter Vermittler zwischen den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden sein kann und die Kirchengemeinden des Dekanats Kronberg beim Zukunftsprozess, bei der Bildung von Nachbarschaftsräumen gut begleiten kann. Ich kann genau nachempfinden, wie es den Kirchenvorständen gerade geht und glaubhaft darüber sprechen, dass es positive Perspektiven gibt“, erklärt er weiter.
Er habe gelernt, dass es im Leben darum gehe, auf Gott und die Menschen zu vertrauen. Darauf, dass am Ende alles seinen Sinn habe, auch wenn man ihn erst später erkenne. Daher gehe er inzwischen mit Veränderungen positiv um. „Wichtig ist es, den Menschen zu vermitteln, dass dadurch viel Gutes kommen kann. Dafür ist Transparenz nötig. Alle Fakten und mögliche Folgen müssen auf den Tisch. Nur so können alle Beteiligten vernünftige Entscheidungen treffen. Genau das habe ich bei solchen Prozessen in meinen bisherigen Gemeinden getan“, berichtet Rexroth. „Dazu ist es aber nötig, dass die Menschen aktiv mitgestalten möchten und sich darauf einlassen“, ergänzt er. Die Erfahrungen im Prozess- und Personalmanagement, die er bei seinen beruflichen Stationen gesammelt hat, wird er dabei sehr gut einbringen können. Dass die Kombination des Amtes als stellvertretender Dekan und der halben Gemeindepfarrstelle ein Spagat sein wird, ist ihm bewusst. Diese Herausforderung kennt er als Pfarrer von mehreren Kirchengemeinden bereits.
Privat entspannt am liebsten beim Wandern im Taunus oder beim Gitarre spielen. Darüber hinaus liest er gerne und bildet sich in den verschiedensten Wissenschaften fort – besonders interessieren ihn Geschichte und Neurologie. red

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