10. Juli 2023

„Was ist das Wohl der Bürgerinnen und Bürger?“

Leserbrief

Zur Diskussion um die Zukunft des Bürgerhauses am Platz an der Linde erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Marlies Wagemann. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer an info@sulzbacher-anzeiger.de.

Wenn ich es richtig begriffen habe, dann ging man von zwei Alternativen aus, als die Arbeitsgruppe „Bürgerhaus“ ihre – ich nehme an ergebnisoffenen – Beratungen aufnahm: Erstens Erhalt des Bürgerhauses, zweitens Abriss und Neubau. Details sind allgemein bekannt. Deshalb erspare ich mir Wiederholungen.
Die Alternative zwei hat die Mehrheit der TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe überzeugt. Dieses Votum wurde in die demokratisch gewählten Gremien eingebracht und dort wird nun die weitere Arbeit verrichtet und die notwendigen Beschlüsse gefasst. Unsensibel und arrogant haben sich anscheinend einzelne Mitglieder des Gemeindeparlaments zu dem Votum geäußert, was bedauerlich ist. Aber den Bericht von Stefan Hartmann finde ich klar und sachlich überzeugend.
Ich wundere mich sehr über die Mitglieder und Sprecher der Initiative „Bürger für das Bürgerhaus“. Es scheint, dass sie davon ausgegangen sind, dass das Votum des Arbeitskreises von vorneherein in ihrem Sinne gesetzt war. Wenn dem so ist und sie sowieso das letzte Wort haben werden, dann hätten sie sich doch fortlaufend gegen die Tagungen der Arbeitsgruppe aussprechen, das Kulturprogramm fortsetzen und den Bürgerentscheid vorantreiben sollen.
Übrigens: Wer ist eigentlich „wir“ in Sulzbach? Und was ist das „Wohl der Bürger“ in Sulzbach, von dem Frau Schiller spricht? Ja, 1.600 Bürger haben sich für den Erhalt des Bürgerhauses ausgesprochen. Es gibt hier jedoch weit mehr als 4.000 wahlberechtigte Bürger und eine große Anzahl Erwachsener, die sich eine Meinung bilden können, jedoch nicht wahlberechtigt sind. Der viel größere Teil der Einwohner hat sich also zum Thema gar nicht öffentlich geäußert. Ich tue das hiermit. Ich finde, dass wir hier im Ort eine weitere Einrichtung für seniorengerechtes Wohnen benötigen. Außerdem entspricht es meinem Wohl als Bürgerin, wenn der Haushaltskasse der Gemeinde nicht hohe Kosten für Gebäude aufgebürdet sind und werden, die wir gar nicht benötigen.

Marlies Watermann,
Sulzbach

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