13. Juli 2023

65.000 Euro erbeutet

Seniorin übergibt Geld an angebliche Staatsanwältin nahe des Sulzbacher Friedhofs

100.000 Euro – diese hohe Summe forderten Telefonbetrüger allein am Dienstag von zwei Bürgerinnen im Main-Taunus-Kreis. Das Schlimme daran ist, sie hatten Erfolg. Da tröstet es auch nicht, dass sie am Ende „nur“ 65.000 Euro erbeutet haben.

Dabei ist die Masche des sogenannten „Schockanrufs“ nicht neu. Zunächst meldet sich die vermeintliche Polizei und schildert dramatisch, dass eine Verwandte oder ein Verwandter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Um eine drohende Haftstrafe abzuwenden, müsse man nun eine hohe Kaution hinterlegen. In beiden Fällen ließen sich eine 60-jährige und eine 82-jährige Frau von der geschickten und hochprofessionellen Gesprächsführung der Betrüger überzeugen.
Da eine der beiden jedoch nicht über die geforderte Bargeldsumme von 35.000 Euro verfügte, beendeten die Betrüger das Telefonat. Anders im zweiten Fall. Hier erklärte sich die Angerufene bereit, eine Kaution in Höhe von über 65.000 Euro zu zahlen, um ihre Tochter vor einer Haftstrafe zu bewahren. Die Geldübergabe fand dann gegen 17.10 Uhr in Sulzbach in der Nähe des Friedhofs statt, wo die Dame das Geld an eine angebliche Staatsanwältin übergab, die anschließend in ein Taxi stieg und verschwand.
Bei der „Staatsanwältin“ soll es sich um eine etwa 1,65 Meter große Frau mit schwarzen, schulterlangen Haaren und aufgemalten braunen Augenbrauen gehandelt haben. Sie soll akzentfreies Deutsch gesprochen haben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise insbesondere zum erwähnten Taxi und der „Staatsanwältin“ unter der Rufnummer (06196) 2073-0 entgegen.
Die Polizei weist nochmals ausdrücklich darauf hin, dass sie selbst und auch keine anderen Behörden als sogenannte „Amtspersonen“ Bargeld oder andere Wertgegenstände abholen. „Bitte übergeben Sie niemals Bargeld an Unbekannte und sprechen Sie in solchen Fällen grundsätzlich mit den angeblich betroffenen Bekannten oder anderen Familienangehörigen“, rät die Polizei. Die Kontaktaufnahme stellt sich dann schnell als perfide Masche von Betrügern heraus, die nichts anderes im Sinn haben, als zu schaden. Bei Fragen zu aktuellen Betrugsmaschen kann man sich an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Main-Taunus per E-Mail an praevention-pdmt.ppwh@polizei.hessen.de oder für eine telefonische Beratung unter der Rufnummer 06192/2079-231 an den Polizeilichen Berater, Polizeioberkommissar Jürgen Seewald, wenden. pol

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