Der „Freundeskreis Deutsch-Französische Partnerschaft“ steht kurz vor der Auflösung, weil es in Pont-Sainte-Maxence kaum noch Interesse an der Städtepartnerschaft mit Sulzbach gibt. Am 14. August fand die Jahreshauptversammlung des Vereins statt.
„Wir haben nur noch 45 Mitglieder“, berichtete die Vorsitzende des Freundeskreises, Doris Hickl, den zwölf anwesenden Mitgliedern, die genau erfahren wollten, wie es denn mit dem Vereinsleben weitergehen wird. Denn alles deutet darauf hin, dass der Sulzbacher Freundeskreis in absehbarer Zeit aufgelöst wird. Der Grund: Die 1982 besiegelte Partnerschaft zwischen Sulzbach und dem französischen Städtchen Pont-Sainte-Maxence an der Oise, 60 Kilometer nördlich von Paris, ist mächtig ins Wanken geraten.
Der derzeitige Bürgermeister von Pont, Arnaud Dumontier, zeige keinerlei Interesse mehr daran, Kontakte zu pflegen, so die Vorsitzende. Hinzu komme eine Überalterung der Freunde der „Jumelage“, sprich Verschwisterung, auf französischer wie auch auf deutscher Seite. Wenn es keine Kontakte mehr gibt zwischen den beiden Kommunen, ist dem Verein quasi die Grundlage seines Bestehens entzogen. „Deshalb müssen wir über eine mögliche Auflösung sprechen“, sagte Doris Hickl der Versammlung und bat um Diskussionsbeiträge.
In dem Jahrestreffen berichtete Hickl weiter, dass Bürgermeister Elmar Bocziek diverse Versuche unternommen hat, mit Arnaud Dumontier über eine Fortsetzung der Jumelage zu sprechen. Die Antwort ließ lange auf sich warten. Doch dann kam eine kurz gefasste Antwort: Wegen der bevorstehenden Parlamentswahlen habe die Verwaltung keine Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Zwar gibt es immer noch Freundschaften zwischen Familien aus Sulzbach und Pont-Sainte-Maxence. Aber es existiert in Pont kein Partnerschaftsverein mehr, der sich Jahrzehnte lang um gegenseitige Besuche – auf privater wie auf offizieller Ebene – gekümmert hat. Vorausschauend hatte der Sulzbacher Freundeskreis schon vor einem Jahr eine Satzungsänderung beschlossen und somit die Weichen für eine reibungslose Auflösung des Vereins gestellt. Der Vollzug ist vorerst auf nächstes Jahr vertagt worden.
Auch obligatorische Formalien wurden in der Jahreshauptversammlung abgearbeitet. So bescheinigten die Kassenprüfer dem Kassenwart eine korrekte Buchführung. „Alle Mitglieder haben im Prüfungsjahr den Beitrag entrichtet“, fügten die Kassenprüfer lobend hinzu und beantragten dann die Entlastung des Vorstandes. Dem gehören neben Doris Hickl noch Reiner Müller (Kassierer), Martina Drinhaus (Schriftführung) sowie die Beisitzer Karin Hippler und Dieter Boje an. Die Position des zweiten Vorsitzenden ist derzeit nicht besetzt.
Geplant ist am Sonntag, 17. September, ein Grillnachmittag im Park sowie am Samstag, 21. Oktober ein Vereinsfest im katholischen Pfarrheim mit Ehrungen und einer Rückschau auf 40 Jahre Vereinsarbeit. gs