Zum 32. Mal wurde beim Sulzbacher Tennisverein der „Kölsch-Cup“ ausgetragen – ein spaßiges Mixed-Turnier auf der Anlage am Eichwald, um die Kölner Witzfiguren „Tünnes und Schäl“.
„Diesmal haben passend genau 18 Damen und 18 Herren gemeldet“, berichteten die Sportwarte Juliana Fronzek und Lukas Kümmel, die beide das Traditionsturnier erneut souverän abwickelten. Bei dem Gaudi-Wettstreit ging es sportlich nicht allzu ernst zu. Die Teilnehmer hatten ihren Spaß bei den Ballwechseln, denn das Motto hieß wie in den Jahren zuvor: „Ein Kölsch vor dem ersten Aufschlag, ein kräftiger Zug nach dem Gaudi-Match.“
Und wenn in den Pausen Kölsch getrunken wurde, diente dies vor allen Dingen der Kommunikation innerhalb des Vereins, weil die Paarungen ständig wechselten, sich einige Teilnehmer erst vor dem Match kennenlernten und somit die Spielstärke des zugelosten Partners oder der Partnerin nicht einschätzen konnten. Da spielte auch mal Mutter mit Sohn gegen einen Vater mit Tochter sowie Ehepaare miteinander oder gegeneinander, die dann mitunter die Punkte mit doch recht strammen Ballwechseln ausspielten.
Gespielt wurden viermal 30 Minuten einschließlich Einspielzeit und erstmals zusätzlich eine verkürzte fünfte Runde, weil Wetter und Lichtverhältnisse noch einen schnellen Durchgang zuließen und die Freude am lockeren Spiel bei den Teilnehmern immer noch vorhanden war. Gezählt wurde nach abgewandelten Regeln, damit auch schwächere Paarungen eine Chance auf einen Spielgewinn hatten. Lag ein Team vorne, musste es das nächste Spiel mit 0:15 beginnen. Wurde ein zweites Spiel gewonnen, musste es mit 0:30 aufschlagen. Und beim nächsten Erfolg sogar mit 0:40. Nach dem vierten Spielgewinn hintereinander durfte das führende Mixed nur mit einem Schläger weiterspielen. Da war natürlich richtige Gaudi vorprogrammiert, wenn sich während des Ballwechsels ein Duo gegenseitig das Racket handgerecht übergeben musste.
Um die Turniergewinner zu ermitteln, wurde erstmal die Zahl der gewonnenen Spiele gewertet, nicht wie in den Vorjahren, wie viele Matches gewonnen oder verloren wurden. Jutta Wolf gewann 26 Spiele und konnte den „Schäl“ in Empfang nehmen. Platz zwei ging an Zina Heide (24). Dritte wurde Doris Finke (23). Bei den Herren gewann Niklas Schmidt 28 Spiele und kann sich den „Tünnes“ für ein Jahr in die häusliche Vitrine stellen. Florian Hecker und Michael Spohn gewannen jeweils 23 Spiele. Als kleine Preise gab es für die Zweit- und Drittplatzierten Tennisbälle oder Handtücher.
Seit 1991 wird der Kölsch-Cup am Eichwald ausgespielt. Die Idee zu diesem Gaudi-Turnier hatte der frühere TVST-Sportwart Karl Büttner. Gekämpft wird dabei um die zwölf Zentimeter großen, bunten Holzfiguren „Tünnes und Schäl“. Die Siegestrophäen sind als Wanderpokale noch in bestem Zustand. Dass zum „Kölsch-Cup“ auch Kölsch in den typisch schlanken 0,2 Liter-Gläschen getrunken werden soll, war eine klare Sache für die zugereiste Kölner Frohnatur. In den Anfangsjahren ist Karl Büttner vor dem Turnier immer nach Köln gefahren und hat das Bier geholt, weil es dieses süffige Gebräu in der Region noch nicht als Fassabfüllung gab. gs