Am gestrigen Donnerstag bekam die Albert-Einstein-Schule (AES) erneut Besuch aus Berlin. Nachdem vor den Sommerferien Bundesinnenministerin Nancy Faeser an ihrer alten Schule zu Gast war, kam diesmal Bundesbildungs- und -forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, um an der AES die Schirmherrschaft für ein Bildungsprojekt des Fraunhofer-Instituts zu übernehmen.
Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Thematik „Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI)“ in Bildungs- und Forschungseinrichtungen auf die Agenda zu setzen. Dabei sollen Schüler und Lehrer durch Teilnahme an Workshops in die Lage versetzt werden, das Thema KI möglichst objektiv kennen zu lernen, Chancen und Risiken auf der Basis eigenen Wissens abzuwägen und auf der Basis erworbener Kenntnisse dazu beizutragen, den gesellschaftlichen Diskurs darüber mitzugestalten.
Der Startschuss zum ersten Workshop fiel für die ersten etwa 20 Schülerinnen und Schüler an der AES bereits am Tag vor dem Besuch der Ministerin.
Die Schirmherrschafts-Übergabe leitete Prof. Dr. Stefan Wrobel ein, der die doppelte Zielrichtung erläuterte und darauf verwies, dass das viel zitierte „Deutschland-Tempo“ im Bereich der modernen Medien gar nicht immer so langsam sei, wie es vielfach kolportiert werde.
Klaas Wiggers, Lehrer am Willms-Gymnasium Delmenhorst, betonte, dass es dringend notwendig sei, dass sich die Schulen für die Thematik KI öffnen müssten. Es gehe insbesondere darum, vielen Menschen die Ängste zu nehmen, die sie mit der Thematik verbinden.
In einem kurzen Vortrag zu den möglichen Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt spannte dann Dr. Georg Fuchs einen breiten Bogen von Berufsbereichen, in denen sich vieles ändern werde.
Dass die Schülerinnen und Schüler in ihrem Workshop bereits nach so kurzer Zeit vieles gelernt hatten, zeigte sich während der an den Vortrag anschließenden Diskussionsrunde. So sahen die Schüler eher die Chancen von KI für den Arbeitsmarkt als die Risiken: „Das kann uns beim Fachkräftemangel erheblich helfen und wird dazu beitragen, dass andere, neue Jobs entstehen“, meinte etwa eine Schülerin. Es ergäben sich doch neue zeitliche Ressourcen durch die Automatisierung sich wiederholender Prozesse.
Gefragt, welche Auswirkungen sie für das zukünftige schulische Lernen sähen, antwortete ein anderer Schüler: „Es geht in Zukunft um das Erlernen von Kompetenzen, überhaupt nicht mehr um stures Auswendiglernen. Georg Fuchs schloss den Diskussionsteil mit der Einschätzung: „Ich bin sehr begeistert, auf welch hohem Niveau und wie tief greifend ihr Schüler heute hier diskutiert habt. Tragt und gestaltet den Prozess in Zukunft mit!“
Schließlich kam es zum „Höhepunkt“ der Veranstaltung: der Übergabe der Schirmherrschaft an Bettina Stark-Watzinger. Die FDP-Politikerin aus Bad Soden betonte die Wichtigkeit der Thematik, da sich Schule und Politik gemeinsam den neuen Herausforderungen stellen müssten und sie gemeinsam meistern müssten. Auch sie betonte die positiven Seiten von KI, sei es in puncto Robotik, sei es beim Einsatz in nachhaltiger Kreislauf-Wirtschaft, sei es im Bereich der sozialen Innovationen.
Bettina Stark-Watzinger schloss mit einem Dank an die AES und Schulleiterin Anke Horn, dass die Schule sich offen zeige und sich einlasse auf innovative Projekte: „Die AES ist eine praxisnahe Schule, die Zukunftskompetenzen vermittelt, nicht nur im Bereich der Naturwissenschaften.“ red