Die Kerb ist das traditionelle Kirchweihfest. Und Kirche und Kerb gehören in Sulzbach auch nach wie vor eng zusammen. Das zeigte sich am Wochenende erneut, als im 15. Jahr des Bestehens des Kerbevereins im Bürgerzentrum Frankfurter Hof drei Tage lang gefeiert wurde.
Am Sonntag stand wieder der Kerbe-Gottesdienst auf dem Programm, dieses Mal in der katholischen Kirche mit Pfarrer Axel Elsenbast und Diakon Klemens Kurnoth. Dabei sprachen die „Kerwemädcher und Kerweborsche“ die Fürbitte und sangen im Gotteshaus ihr Mottolied „Kerbeborsch sind lustige Brüder“.
Pfarrer Axel Elsenbast, der am 1. September sein Amt in der Evangelischen Kirchengemeinde antrat, besuchte auch das Kerbetreiben im Bürgerzentrum und musste gleich beim Gickelschlag ran, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kerbevereins, Christian Wolny, und dem Vorstandsmitglied Marina Wildmann-Petry.
Beim Gickelschlag werden prominenten Persönlichkeiten die Augen verbunden. Diese müssen dann mit einem Dreschflegel einen Tontopf treffen und zerschlagen. Das hat Pfarrer Elsenbast geschafft, aber mit einer solchen Wucht zugeschlagen, dass der Dreschflegel entzwei ging. „Da kommt der neue Pfarrer und macht gleich alles kaputt“, sagte Axel Elsenbast schmunzelnd, als er am Sonntagmittag mit seinen Söhnen den Rummelplatz besuchte.
Der war wieder im Innenhof des Bürgerzentrums aufgebaut, rund um den 13,95 Meter langen Kerbebaum, den die „Kerweborsche und Kerwemädcher“ nach einem Umzug durch den Ort am Freitag zum Festbeginn aufgestellt hatten. Kinder hatten Spaß an einem Karussell und beim Entenangeln, und für Groß und Klein lockten ein Zuckerstand und ein Crépestand mit süßen Angeboten. Kuchen und Grillwurst gab es bei der Angelsportgemeinschaft Sulzbach.
Eine Schießbude fehlte, weil die Schausteller aufgrund einer Fehlinformation eine Woche zu früh angereist waren. Am eigentlichen Kerbe-Wochenende war die Schießbude an einem anderen Ort eingeplant.
Während zuletzt von vielen Besuchern begrüßt wurde, dass der Rummelplatz 2021 vom Parkplatz an der Cretzschmarstraße in den Innenhof umgezogen ist, gab es diesmal auch andere Stimmen. Größere Fahrgeschäfte und Attraktionen wie zum Beispiel ein AutosScooter könnten wegen Platzmangel und der Bodenbeschaffenheit nur draußen aufgestellt werden und würden im Innenhof fehlen.
Gut besucht war die Kerbedisco zum Auftakt am Freitagabend und voll besetzt mit 220 Gästen der Tanzabend mit der Band „CNO Live“ am Samstag im Schultheißensaal. Beim Frühschoppen mit den „Wölfersheimer Musikanten“ am Sonntag gestaltete die Kerbegesellschaft das Programm mit.
„Linkskurve, Rechtskurve, nach vorne, nach hinten“ hieß es beim Mitmachlied „Wir fahren mit dem Bob“. Und die fünf Minis begeisterten mit einem kurzfristig eingeübten Tanz, unterstützt von den „Kerwemädcher und Kerwebcorsche“. Die Jüngste war dabei die fünf Jahre alte Carolina Marie Petry.
Mit der „Beerdigung der Kerb“, dem Verbrennen der Symbolfigur aus Stroh, dem Kerbehannes, endete die Kerb, die wieder viele hundert Besucher auf die Beine gebracht hat. red