Die Evangelische Kirchengemeinde hat seit einigen Jahren viel Ärger wegen Problemen mit Handwerkern im Zuge der Kirchenrenovierung. Jetzt wird der Schlamassel noch größer: In der Nacht zum Sonntag hat ein wahrscheinlich größeres Fahrzeug offenbar beim Zurückstoßen auf dem Platz vor der Kirche das Vordach am Eingangsportal gerammt und einen großen Schaden angerichtet. Der oder die Täter haben Fahrerflucht begangen.
Ein Nachbar, der in der anliegenden Fronhofstraße wohnt, hat den Schaden am Sonntagmorgen bemerkt und Stahlstützen zur Hand gehabt, mit denen das Dach an der Seite des zerstörten Pfeilers abgestützt wurde. Durch diese spontane Hilfsaktion konnte möglicherweise verhindert werden, dass das lädierte und in Schieflage geratene Vordach abgestürzt ist.
Die Schadenstelle ist jetzt mit rotweißen Absperrbarken gesichert, damit keine Personen gefährdet werden. Der braune Sockel, auf dem der weggerissene blaue Pfeiler aus Holz stand, ist noch an seinem Platz, der Pfeiler liegt vor der Kirchentür.
Die Polizei ermittelt. Die Sulzbacher Kirchengemeinde hat sich mit der Verwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt als der zuständigen Behörde in Verbindung gesetzt.
„Wir haben aus Darmstadt grünes Licht dafür bekommen, dass Experten des Darmstädter Architekturbüros Macholz und Kummer den Fall bearbeiten und alles Notwendige in die Wege leiten“, sagt Günter Bähr vom Bauausschuss der Sulzbacher Kirchengemeinde. Dieses für Architektur und Denkmalpflege zuständige Büro hat schon in Sulzbach gearbeitet und kennt die Gegebenheiten. Erst wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, kann gesagt werden, wie der Schaden behoben werden kann und welche Kosten entstehen.
Über den Hergang des Unfalls kann nur spekuliert werden. Möglicherweise hat ein Besucher der Gaststätte „Die Linde“ in diesem Bereich geparkt und beim Wegfahren den Schaden angerichtet. Außer dem Pfarrer und einem Hausmeister wohnt niemand in diesem Bereich.
Als die Prädikantin Monika Dicke nach der Andacht zur Stille am Samstagabend gegen 19 Uhr die Kirche verließ, war dort die Welt noch in Ordnung. wm