13. November 2023

„Erinnern und nicht vergessen“

Feierliche Gedenkstunde an die „November-Pogrome" im Heinrich-Kleber-Park

Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Matthias Brandt, machte in seiner Rede zum Gedenktag an die Pogromnacht deutlich, dass „Menschsein nie mehr abhängig gemacht werden dürfe von Rasse oder Herkunft sowie von Überzeugung oder Glaube“. Foto: Schöffel

Zur Erinnerung an die „November-Pogrome“ hatte die Sulzbacher Gemeindevertretung zu einer Gedenkfeier in den Heinrich-Kleber-Park eingeladen.

„1938 Erinnern – Nicht Vergessen 2023″. Unter diesem Leitgedanken kamen rund 60 Besucher zusammen, um an die antijüdische Pogrome der Nationalsozialisten zu erinnern. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland Synagogen in Brand gesetzt und mehr als 7.000 Geschäfte jüdischer Einzelhändler zerstört sowie unzählige Wohnungen jüdischer Mitmenschen verwüstet.
Doch 85 Jahre später toben erneut Hass und Terror gegenüber jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf deutschen Straßen angesichts des Überfalls der Hamas Anfang Oktober auf eine jüdische Siedlung und die Reaktion der israelischen Armee. Mit dieser aufgewühlten Situation setzten sich der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Matthias Brandt, und der evangelische Pfarrer Axel Elsenbast in beeindruckenden Ansprachen auseinander.
„Wir dürfen nie mehr zulassen, dass Menschsein abhängig gemacht wird von Rasse oder Herkunft, von Überzeugung oder Glaube, von Gesundheit oder Leistungsfähigkeit“, erklärt Matthias Brandt, der es nicht fassen kann, dass in Deutschland wieder Häuser mit dem Davidstern markiert und die Gräueltaten der Hamas von ihren Anhängern auf Straßen und Plätzen gefeiert werden.
Auch Pfarrer Axel Elsenbast hält es für unerträglich, dass es nach der sogenannten „Reichskristallnacht“ wieder antisemitische Aufmärsche in Deutschland gebe. „Und dass es gerade Menschen sind, die angeblich Schutz suchen in unserem Land, die jetzt hier das jüdische Leben und das Existenzrecht des Staates Israel so lauthals bekämpfen und bedrohen“.
Die Feierstunde wurde von der Harfenistin Daphne Milio mit dem getragenen Tonsatz „12. Kandel´s Hora“ von Harry Kandel musikalisch umrahmt. gs

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