Die Initiative „Bürger fürs Bürgerhaus“ spricht sich seit vielen Jahren gegen einen Abriss und für eine Sanierung des Bürgerhauses am Platz an der Linde aus. Sie konnte mit mehr als 900 Unterschriften erreichen, dass am Sonntag, 18. Februar 2024, bei einem Bürgerentscheid über die Zukunft des Hauses entschieden wird.
Von Anbeginn hat die Bürgerinitiative erklärt, dass sich das Objekt in einem guten baulichen Zustand befindet und deshalb ein Abriss nicht notwendig ist. Diese Auffassung wurde jetzt bestätigt, als eine Expertengruppe, zu der auch neutrale Gutachter von außerhalb zählten, eine Begehung des Bürgerhauses durchführte.
Das grundsätzliche Ergebnis der Begehung lautet einvernehmlich: Die Bausubstanz befindet sich in einem guten Zustand. Ein Abriss ist nicht erforderlich, eine Sanierung aber notwendig. Damit widersprechen die Experten der von der Mehrheit der Gemeindevertretung geäußerten Auffassung, dass das Gebäude nicht sanierungsfähig sei und abgerissen werden müsste.
Bei der Begehung wurde registriert, dass der Allgemeinzustand des Gebäudes als gut, auf sein Baualter bezogen sogar sehr gut, zu bewerten ist. Es wurden bei der Begehung keine Schäden an der Konstruktion oder andere direkten gravierenden Mängel festgestellt. Die Fassade sollte energetisch aufgewertet werden.
Festgestellt wurde, dass die Fenster aus den 1990er Jahren nicht mehr den heutigen Wärmeschutzauflagen entsprechen und erneuert werden sollten. In den vergangenen Jahren (zum Beispiel 2011) wurden immer wieder Sanierungsarbeiten durchgeführt, so dass unter anderem die Belüftungsanlage auch heute noch funktionsfähig ist, aber in einigen Bereichen noch auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Zudem sind bei einer Sanierung die Elektrik und die sanitären Ver- und Entsorgungsleitungen auf den neuesten Stand zu bringen.
Ermittelt wurde, dass die öffentlichen Bereiche des Gebäudes weitestgehend behindertengerecht und barrierefrei erreichbar sind. Verbessert werden sollte durch eine Rampe der Zugang für Rollstuhlfahrer vom Platz an der Linde in das Erdgeschoss.
Im Erdgeschoss, im Bereich der Gaststätte, befindet sich eine sanierungsfähige Toilettenanlage, so dass der Behauptung widersprochen wird, dass Besucher der Gaststätte nur auf die Toiletten im Untergeschoss angewiesen seien und die Gaststätte nicht behindertengerecht ausgestattet werden könnte.
Die Heizung stammt aus den 90er Jahren, läuft aber störungsfrei. Ein notwendiger Austausch wäre ohne Probleme bei einer Sanierung möglich. Im Dachraum sind an der Konstruktion keine Schäden feststellbar. Die vorhandene Dämmung sollte aber ausgetauscht werden, da diese nicht mehr den aktuellen baulichen technischen Anforderungen entspricht.
Die Küche der Gaststätte ist seit über 30 Jahren nur unwesentlich verändert worden und müsste, auch von der Ausstattung, auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden.
Fazit: Das Bürgerhaus am Platz an der Linde ist von seinem baulichen Zustand unbedingt erhaltenswert. Die Sanierung des Gebäudes wäre bei weitem nachhaltiger und umweltbewusster als der angedachte Abriss und der Neubau. Dies wird von den Experten als ein „sehr teurer Unfug“ bezeichnet. Hier werden jahrelang gewachsene soziale Strukturen und baukulturelles Erbe zerstört. Hans Weihrauch, Initiative „Bürger fürs Bürgerhaus“
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