31. Januar 2024

Graffiti-Kunst mit „cäsarischem“ Touch

Pressemitteilung der Gemeinde Sulzbach (Taunus)

Bürgermeister Bociek (v.links) sowie die Graffiti-Künstler „Mind 21“ und „Cesar One“, über dessen Schulter der Kopf der Käsfrau hervorlugt. Foto: Gemeinde

Unter den Pseudonymen „Cesar One“ und „Mind 21“ griffen zwei im Rhein-Main-Gebiet bekannte Graffiti-Künstler im Auftrag der Deutschen Bahn und der Gemeinde Sulzbach (Taunus) zur Spraydose. Das erklärte Ziel: Die optische Aufwertung der zuvor höchst spartanisch anmutenden Unterführung am S-Bahnhof „Sulzbach Nord“.

„Das rundum gelungene Gesamtwerk“, so Bürgermeister Elmar Bociek, erfuhr im November 2023 seine Fertigstellung. Entstanden ist auf insgesamt 121 Quadratmetern ein pfiffig-quirliges Ortsabbild, auf dem Sulzbacher Wahrzeichen und Institutionen in Hülle und Fülle prangen – darunter das Herrenhaus im Bürgerzentrum „Frankfurter Hof“, die Käsfrau am Kleinen Dalles, die Evangelische und Katholische Kirche, das Rathaus, der Pavillon im Heinrich-Kleber-Park sowie die Weihnachtspyramide am Großen Dalles.

„Mind 21“ betont beim Ortstermin mit seinem Partner „Cesar One“ und dem Bürgermeister, „dass ich insbesondere für die Darstellung der Käsfrau mit Lob von allen Seiten überhäuft wurde“. Während die Wahrzeichen und Institutionen sein Beritt waren, hinterließ „Cesar One“ mit dem Sulzbach-Schriftzug, dem Wappen sowie dem Igel als Symbol verträglicher Mobilität seine unverkennbaren visuellen Eyecatcher. Seinen zeitlichen Gesamtaufwand schätzt „Mind 21“, der ebenso wie „Cesar One“ bewusst auf die Nennung seines „zivilen“ Namens verzichtet, „in meinem Fall auf zwei Wochen“. Sein Partner spricht von zwei Tagen, die dessen „cäsarischer“ Beitrag in Anspruch genommen habe. Einen elementaren Einblick in die Basics jahreszeitabhängigen Schaffens gewährt „Mind 21“ den interessierten Laien: Während das Sprayen im Hochsommer Profis zumeist vor keine allzu großen Herausforderungen stellt, „verhält sich das bei feuchter und kalter Witterung im Herbst und Winter, welche die Farbtrocknung verlangsamt, völlig anders“. Ein Grund mehr, mit Anerkennung für den hohen Graffiti-Schauwert nicht zu geizen.

„Cesar One“ vergisst nicht, seinen Dank an die Deutsche Bahn zu richten, „die unserer künstlerischen Entfaltung freien Lauf ließ und obendrein Teile der unbesprühten Flächen neu herrichtete“. An der dem Graffiti-Oeuvre gegenüberliegenden noch unbearbeiteten Unterführungswand soll Schulkindern und Jugendlichen bald die Möglichkeit gegeben werden, sich mit Unterstützung beider Künstler in Workshops und Projekten kreativ auszuleben. Von dieser Idee zeigt sich Bürgermeister Bociek ausgesprochen angetan. „Cesar One“ verdeutlicht, dass unter professionellen Sprayern der Ehrenkodex weit verbreitet sei, künstlerisch gestaltete Oberflächen aus Respekt nicht mit sogenanntem „Bombing“ (Fachjargon für illegale Graffiti-Kunst) zu übersäen. Das bannt den möglichen optischen Niederschlag solch eher unerwünschter Sprengsel zwar nicht gänzlich, mindert aber die Wahrscheinlichkeit des vermehrten Auftretens.

Darüber hinaus begrüßt Bociek die von beiden Künstlern signalisierte Bereitschaft, auch künftig ihre Graffiti-DNA auf Sulzbacher Oberflächen und Objekten zu hinterlassen. Denn auch in der Gemeinde hatte „Cesar One“ bereits sein Händchen im Spiel – so an der Trafostation im Oberliederbacher Weg nahe der Freiwilligen Feuerwehr sowie am Brückenpfeiler gegenüber dem Getränkemarkt an der S-Bahnstation „Sulzbach Nord“. Und nun erstmals an der Seite von „Mind 21“ sowie unter Nennung der Künstler-Crew mit dem auf den ersten Blick nicht minder kryptischen Namen SNC.KERN in der S-Bahn-Unterführung. „Warum sollen wir diese Erfolgsgeschichte nicht fortschreiben, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet?“, schließt Bociek mit einer rhetorischen Frage.

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