Der im Oktober neu gewählte Vorstand der CDU Sulzbach will sich künftig neben der Fraktionsarbeit deutlicher positionieren und sichtbarer machen. Das betonte die zweite Vorsitzende Bianca Zachow beim jüngsten Bürgertreff, zu dem mehr als 20 Interessierte, darunter auch etliche Nicht-CDU-Mitglieder, in die Taverne „Bei Dimi“ gekommen waren.
Zum Thema des Abends „Engagieren – statt nur demonstrieren! Nie wieder ist jetzt!“ referierte Florian Vortkamp, der im CDU-Vorstand für Mitgliederfragen zuständig ist. Florian Vortkamp begrüßte ausdrücklich die Demonstrationen der vergangenen Wochen gegen Rechtsradikalismus in Deutschland, sagte aber, dass dies nicht ausreiche. Vielmehr müsse gefragt werden, wie es zum Aufschwung der Rechtspartei kommen konnte. Er war der Meinung, dass die Wähler der AfD nicht verstehen, was die Führung der Partei eigentlich will: „Wenn sie das wirklich genau wüssten, würden sie diese Partei nicht wählen“, sagte Florian Vortkamp.
Er stellte auch die Frage, wo die Wählerstimmen gelandet sind, die die AfD nach den jüngsten Umfragen verloren hat und gab die Antwort: „Bei der neuen Partei von Sarah Wagenknecht.“ Florian Vortkamp schlug die Brücke zu Sulzbach CDU und dem knapp 50 Mitglieder zählenden Ortsverband. Er beklagte, dass es heutzutage schwer fällt, Menschen für ehrenamtliche Ämter zu finden, weil es ein riesiges Freizeitangebot gibt. Wenn man sich in einem Verein oder in einer Partei engagiere, müsse man sich gewissen Bedingungen unterwerfen. Aber auch wenn man nicht alles mittragen würde, was auf politischer Ebene in Berlin passiert, sollte man nicht „meckern“, sondern sich in der Lokalpolitik engagieren sowie politische und gesellschaftliche Themen diskutieren.
Bürgermeister Elmar Bociek (CDU) wies darauf hin, dass die AfD in Sulzbach zum Glück keine Rolle spielt: „Wir sollten nichts herbeireden, was wir nicht haben.“ Er betonte, „dass wir uns als CDU dafür einsetzen, dass Themen wie Sicherheit und Integration so bearbeitet werden, dass es nicht zu extremen Situationen kommen kann“. Sulzbach trage im Kreis bei der Kriminalstatistik zwar die „rote Laterne“, doch dies hänge „mit dem kleinen Stadtteil MTZ zusammen“, der die Statistik wesentlich beeinflusst.
Elmar Bociek erinnerte an die gute Arbeit der Flüchtlingshilfe „Hand in Hand“ und sagte, dass die Gemeinde in weiser Voraussicht in der Straße „Am Sulzbach“ ein Haus gekauft hat, in dem zum Auszug aus Gemeinschaftsunterkünften verpflichtete anerkannte Flüchtlinge untergebracht werden können. Damit könne aktuell verhindert werden, dass in Sulzbach Turnhallen als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden müssen. Er machte aber auch klar, dass die Kommunen die Folgen des großen Flüchtlingszuzugs zu tragen haben, zum Beispiel mit der Bereitstellung von Unterkünften, Plätzen in Kindertagesstätten und Schulen. red