22. Februar 2024

Wachablösung in der Praxis Dr. Jost

Tochter Dr. Alexandra Zegelman und Dr. Bianka Dick führen die Praxis weiter

Eine jahrzehntelange Ära ist nach 37 Jahren zu Ende gegangen. Zum Jahresende 2023 haben Dr. Heidrun Jost und Dr. Axel Jost, beide 67 Jahre alt, ihre Arbeit beendet und sich in den Ruhestand zurückgezogen.

Am 1. Juli 1986 übernahm Dr. Axel Jost die Arztpraxis von Dr. Karlheinz Schneider an der Ecke Cretzschmarstraße/Altkönigstraße. Nach der Geburt der Tochter stieg Dr. Heidrun Jost am 1. März 1987 mit ein, und es wurde eine Gemeinschaftspraxis, die bis zum Jahresende 2023 für Generationen von Sulzbacherinnen und Sulzbachern Anlaufstation zur ärztlichen Betreuung war. Eine Institution in der Gemeinde.
Die Praxis bleibt aber in Familienhand. Die Tochter Dr. Alexandra Zegelman tritt in die Fußstapfen der Eltern. Als zweite Ärztin praktiziert Dr. Bianka Dick, die Alexandra Zegelman bei der gemeinsamen Arbeit im Höchster Krankenhaus kennen und schätzen gelernt hat, in der Hausarzt-Gemeinschaftspraxis.
„Die Medizin ist weiblicher geworden“, sagt Heidrun Jost, die in diesen Tagen ein kleines Häuschen gegenüber der Praxis bezieht, damit im Haus Platz ist für die Tochter mit Ehemann und den drei Kindern. Heidrun und Axel Jost, die sich im Jahr 2002 getrennt haben, aber gemeinsam weiter arbeiteten, sind froh, dass sich Tochter Alexandra schon früh dafür entschieden hat, die Praxis zu übernehmen.
„Alexandra hat mich schon als kleines Kind bei Hausbesuchen begleitet“, erzählt Heidrun Jost, die eigentlich schon vor einigen Jahren aufhören wollte, aber länger blieb, weil sich bei der Tochter das dritte Kind angemeldet hatte.
Heidrun und Axel Jost hatten sich beim Studium in Frankfurt kennengelernt und danach beide im Bad Sodener Krankenhaus gearbeitet. Im Ärzteblatt der Kassenärztlichen Vereinigung lasen sie, dass die Praxis in Sulzbach frei wird. Sie wagten nach kurzer Überlegung den Schritt in die Selbständigkeit, kauften das Anwesen Ecke Cretzschmarstraße/Altkönigstraße, eröffneten die Praxis und haben das nie bereut.
„Auch als Mutter von drei Kindern, konnte ich aufgrund der kurzen Wege fast immer arbeiten“, sagt Heidrun Jost beim Blick zurück. Die 38 und 32 Jahre alten Söhne und die 37 Jahre alte Nachfolgerin in der Praxis, haben Heidrun Jost acht Enkelkinder geschenkt, für die sie jetzt mehr Zeit hat.
Heidrun Jost erinnert sich daran, dass beim Start in dem Haus viel renoviert werden musste und auch Wände verändert wurden. Sie blickt dankbar auf die vielen Jahre, auch auf die 24-jährige Zusammenarbeit mit der Arzthelferin Heidi Lissmann, zurück und sagt: „Beim Abschied kommen Gefühle auf, denn das war mein Lebenswerk. Ich denke aber, dass die Patientinnen und Patienten bei uns immer gut betreut wurden.“
Sie plant in Zukunft nicht mehr offiziell weiterzuarbeiten, sagt aber: „Ich werde den Laden nicht auflaufen lassen, wenn ich mal gebraucht werde, zum Beispiel dann, wenn die Kinder meiner Tochter mal krank werden sollten.“
Jetzt freut sich Heidrun Jost auf mehr Freizeit zum Reisen, Wandern, Lesen und „Freunde treffen, für die ich bisher wenig Zeit hatte“.
Sie schildert auch die schwierigen Jahre, besonders nach Ausbruch der Corona-Pandemie. „Von morgens bis abends mit Mundschutz arbeiten, das war hart.“ Jetzt weiß sie die Praxis mit den beiden Ärztinnen und fünf Helferinnen – einige in Teilzeit – in guten Händen und ist stolz, dass auch die Digitalisierung mit Erfolg Einzug gehalten hat. red

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