Die Gemeinde Sulzbach (Taunus) erreichte öffentliches Feedback zum Schienenersatzverkehr (SEV) für die aufgrund des RTW-Ausbaus bis Ende 2028 lahmgelegte Regionalbahn RB 11. Um die kritische Resonanz auf den Punkt zu bringen: Bis zu einer befriedigenden Lösung bedarf es noch zahlreicher logistischer Anstrengungen und Verbesserungen seitens der den Service organisierenden Verkehrsunternehmen.
Unter dem Strich häufen sich Beschwerden über die immer wieder zu beklagende Nichteinhaltung des Fahrplanes sowie die oft irritierende oder nicht vorhandene Busbeschilderung, was bei einem Teil der Fahrgäste ernsthafte Zweifel am zuverlässigen Erreichen ihres Zieles schürt.
Der Sulzbacher Bürgermeister Elmar Bociek zeigt sich angesichts der Tatsache verstimmt, dass die Verkehrsunternehmen den alten, bis 30. April gültigen SEV-Fahrplan bislang noch nicht erneuert haben (Stand Freitag, 03. Mai 2024, 12:45 Uhr). „Entgegen der berechtigten Erwartungen und erfolgten Zusagen ist diesbezüglich noch nichts geschehen“, wettert Bociek. Gerade vor dem Hintergrund, dass die aufgrund von Tiefbauarbeiten mehr als sechs Wochen gesperrte Bahnstraße seit Tagen wieder befahrbar ist und somit die Haltestelle „Sulzbach-Mitte“ angefahren werden kann, bezeichnet er das Ausbleiben aktualisierter Fahrpläne als „kapitales Versäumnis“. Ein Blatt vor den Mund nimmt der Bürgermeister auch nicht im Hinblick auf „notwendige Konsequenzen an manchen Schaltstellen, wenn die Verkehrsunternehmen in Kürze nicht den Transportstandard herbeiführen, welchen die Fahrgäste und betroffenen Kommunen zurecht einfordern“.
Bociek schließt seine Kritik mit dem Hinweis darauf, „dass der SEV nun längst nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, sondern nach Wochen des Wissens um die Notwendigkeiten endlich der Zustand verlässlicher Beförderungsroutine eintreten muss“. Der Bürgermeister ist sich bewusst, dass die SEV-Alternative die RB 11 weder im zeitlichen Ablauf noch in Sachen Komfort vollwertig zu ersetzen vermag. Deshalb gibt er seine Hoffnung auch nicht auf, „dass die RB 11 für einen überschaubaren Zeitraum wieder auf die Schiene gebracht wird – ich halte das zum einen nicht für unmöglich, zum anderen würden die Verantwortlichen dem Gebot der akuten Praktikabilität folgen“. Dementsprechend befinde er sich mit seinem Amtskollegen, Dr. Frank Blasch, in enger Abstimmung, um hier nichts unversucht zu lassen.