Mehr als 220 gut gelaunte Teilnehmer starteten am Dienstagmorgen vergangener Woche in fünf vollbesetzten Bussen zum traditionellen Seniorenausflug an den Rhein mit einem geplanten Abstecher zur Mosel.
Es war die 35. Seniorenfahrt der Gemeinde Sulzbach mit Bus und Schiff und wurde so zu einem kleinen Jubiläum. Vorne neben dem Fahrer saßen quasi als Reiseleiter Mitglieder des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung und unterhielten die Mitfahrenden mit Informationen über die Gemeinde, lustigen Anekdoten, Wissenswertes über Kulturstätten entlang des Reiseweges oder auch mit lehrreichen Witzchen. Wichtigste Nachricht war die Ansage, dass wegen des Hochwassers die Mosel nicht befahren werden kann. Dafür aber die Schifffahrt auf dem Rhein verlängert werde. Dies tat der guten Laune der älteren Herrschaften keinerlei Abbruch.
Um 8 Uhr waren die Busse im lockeren Konvoi vom Rathaus aus gestartet und erreichten – ab Bingen wunderschön am Rhein entlang – gegen 10 Uhr die Anlegestelle Boppard. Dort ging es an Bord des Schiffes „Stadt Vallendar“, das schon in den Vorjahren als Ausflugsschiff mit drei Decks diente. Fast alle suchten sich gleich einen Platz am Fenster und saßen, wenn möglich mit Freunden und Bekannten zusammen, um die Zeit an Deck mit Blick auf die Burgen zu genießen oder mit guten Gesprächen zu verbringen. Kapitän Werner Gilles von der gleichnamigen Familien-Reederei hatte die Gäste fachkundig auf viele Sehenswürdigkeiten hingewiesen.
Als Mittagessen, noch vor dem Landgang in Koblenz, servierte die Schiffsküche Schnitzel mit Pommes und Salat oder eine vegane Spinat-Lasagne. Damit die Teller zügig zu den Tischen kommen, konnte man schon beim Ticketkauf seinen Essenswunsch angeben. Die Sulzbacher Senioren mussten nur pro Person 20 Euro zahlen für Busfahrt, Schifffahrt, Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Auswärtige Mitfahrer waren mit 40 Euro dabei.
Nach dem Mittagessen war ein zweistündiger Landgang in Koblenz angesagt. Dazu bekam jeder einen Plan der Altstadt in die Hand mit Hinweisen auf wichtige Sehenswürdigkeiten wie Eiscafe, Rathaus, Deutsches Eck, Schloss und Schängelbrunnen. Wer den zunehmend grauen Wolken nicht traute, nahm vorsichtshalber einen Regenschirm mit. Eine gute Entscheidung. Denn während des Stadtrundganges setzte ein kräftiger Regenguss ein. Da rettete sich die Seniorenschar in Cafes oder flüchtete zurück zum Schiff. Inzwischen waren die Tische vom sympatischen Servicepersonal schon für Kaffee und Kuchen eingedeckt.
Die Kaffeezeit nutzte Bürgermeister Elmar Bociek zusammen mit dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Matthias Brandt, das Aufgabenblatt für das Städte-Quiz zu verteilen. Anhand von Silhouetten und knappen Zusatzinfos sollten die Städte Leipzig, Nürnberg, Bremen, Hamburg und Mainz erraten werden. Von 160 Lösungen waren nur zwölf falsch. Bremen wurde mit Lübeck und Hamburg mit Frankfurt verwechselt. Als Glücksfee zog Maike Bruß die Gewinner. Über den Hauptpreis, ein Zwei-Personen-Ticket für die Seniorenfahrt 2025, konnte sich Hannelore D´Laclaverie freuen. Die zweite Gewinnerin, Heidrun Jeske, durfte einen Blumen-Gutschein entgegennehmen, und der Dritteplatzierte, Jörg Jäger, darf in der „Taverna bei Dimi“ einen Essensgutschein einlösen.
Am Nachmittag standen die Busse wieder Heimfahrt bereit. Die Seniorenausflüge werden seit Jahren von den beiden Mitarbeiterinnen im Kulturamt der Gemeinde, Sandra Schiwy und Monika Moser, mit großem Engagement und Perfektion vorbereitet. Diesmal wurden sie von Yannick Spohn, Auszubildender in der Gemeindeverwaltung, unterstützt.
Bürgermeister Elmar Bociek dankte dem Trio, aber auch den Vertretern des Roten Kreuzes, die die Tour begleiteten, den Mitgliedern der politischen Gremien sowie Christoph Niemitz von der Senioren-Beratungsstelle Vortaunus und Theo Dicke von der Seniorenberatung Sulzbach, die auch Fragen beantworteten und einen neuen Flyer der Seniorenhilfe in Sulzbach präsentierten.
Seit dem 2.Juni 1987 gibt es das Angebot für den preisgünstiges Seniorenausflug der Gemeinde. 2011 konnte mit 290 Teinehmern ein Rekord verzeichnet werden. Insgesamt waren in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als 6.000 Frauen und Männer ab 60 Jahren bei den Seniorenfahrten mit dabei, die von der Gemeinde kräftig bezuschusst werden. Bevor es auf den Rhein ging, waren die Seniorengruppen 25 Mal zuvor mit dem Schiff „Franconia“ auf dem Main unterwegs. gs