Das Fronleichnamsfest rund um das katholische Pfarrheim stand in diesem Jahr unter dem Motto „Danke“. Wegen des Regenwetters fiel die Prozession durch den Kleber-Park aus.
Schon früh am Morgen entschied der vierköpfige Festausschuss der Pfarrgemeinde Maria Rosenkranzkönigin den Prozessionsumzug durch den Park abzusagen und „gedanklich in die Kirche zu verlegen“. Gestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrer Dieudonné Kotunde und Diakon Frank Bode in Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden Bad Soden, Altenhain, Neuenhain und Sulzbach. Die musikalische Umrahmung hatten die Kirchencombo „Sol Vivo“ und eine Bläsergruppe der Hochschule Frankfurt/Mainz übernommen. Zwanzig Ministrantinnen und Ministranten leisteten helfende Handreichungen rund um den Altar.
„Wir haben die Prozession in der Kirche simuliert“, berichtete der Festausschuss mit Christian Wagner, Gerard Rybka, Monika Moser und Stephan Könecke. „Die Besucher mussten sich gedanklich vorstellen, dass wir an den drei Altarstationen im Park anhalten und das Fronleichnamsfest mit Gebeten und Liedern feiern“, hieß es seitens des Festausschusses. Da war natürlich das Vorstellungsvermögen der Gläubigen besonders gefordert. Aber alle hätten die neue ungewohnte Art eines Prozessionsweges um die Kirchenbänke herum verständnisvoll angenommen.
Nach dem letzten Segenslied ging es gleich auf die Wiese im nahen Pfarrgarten, wo reichlich Tische und Bänke für die Gäste aufgestellt waren. Die Zeltpavillions sollten eigentlich gegen die erwartete Sonne schützen. Dafür wirkten sie aber schützend vor den Regengüssen zwischendurch. Rund 80 Helferinnen und Helfer versorgten die geschätzten 800 Gäste im Laufe des Tages mit allerlei Köstlichkeiten. In mehreren Schichten wurde an der Kasse, in der Küche, an der Spüle, am Grillstand, am Zapfhahn, hinter der Kuchentheke und am Backofen für Brezeln fleißige Arbeit geleistet. „Die 90 Kuchen wurden von getreuen Kirchgängern aus den Pfarreien gestiftet“, sagte Christian Wagner. Für die Kinder war die Sulzbacher Feuerwehr mit einem Feuerwehrauto vorgefahren, das dann zur Besichtigung freigegeben war. Auf einer Hüpfburg nebenan konnten sich die Jüngsten austoben oder ein Stück weiter in der Schminkecke zur Katze oder zum Tiger schmücken lassen.
Ganz neu war die Aktion „Wir suchen ein neues Zuhause J.N.R.J.“, die von den Ministrantinnen und Ministranten durchgeführt wurde. Dazu wurde um Devotionalien, also Gegenstände der privaten Frömmigkeit wie beispielsweise Wallfahrtsandenken, gebeten, die dann in einer Art Flohmarkt gegen eine Spende erworben werden konnten. „Die Leute haben so viele Gegenstände wie Kreuze, Heiligenfiguren, Rosenkränze, Pilgerstöcke, Madonnenstatuen oder Marienbilder abgegeben, das hat uns total überrascht“, freute sich Gerard Rybka, der auch als Küster in der Pfarrgemeinde tätig ist. Auch Fotos von Päpsten seien gebracht geworden.
„Die Aktion hat natürlich einen speziellen Hintergrund“, berichtete Gerard Rybka weiter. Denn die Spenden werden für die „Miniwallfahrt nach Rom“ eingesetzt. Vom 27. Juli bis 4. August treffen sich rund 50.000 Ministrantinnen und Ministranten aus Europa in der Heiligen Stadt am Tiber. Davon 35.000 aus Deutschland. Davon wiederum 700 aus dem Bistum Limburg und 17 aus der Pfarrei Heilig Geist am Taunus. „Und aus Sulzbach fahren sieben junge Menschen mit“, bestätigte Gerard Rybka. Die würden sich für jeden Zusschuss zur Wallfahrt bedanken. Mit zunehmender Dunkelheit klang das Fest aus. gs