Am vergangenen Freitag hatte der Ortsverband Sulzbach des Sozialverbandes VdK Hessen-Thüringen zur Mitgliederversammlung 2024 in den Gewölbekeller des Frankfurter Hofes eingeladen.
Rund 20 Mitglieder waren zum Jahrestreffen gekommen, um Neues über die ehrenamtliche Arbeit des Vorstandes zu erfahren. Nach der Totenehrung der verstorbenen Mitglieder stellte der VdK-Ortsvorsitzende Norbert Fischer die aktuelle Situation des VdK-Sozialverbandes ausführlich dar und ging dabei auch auf die „zwei furchtbaren Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten“ ein. Der VdK sei ja von Kriegsversehrten, Witwen und Waisen gegründet worden.
„Alle unsere sozialpolitischen Anstrengungen, Erfolge und Errungenschaften sind wertlos, wenn der Frieden nicht geschützt werden kann“, meinte Norbert Fischer. Dabei gelte aber auch: Die entscheidende Voraussetzung für Frieden sei, dass alle Menschen die Chance auf ein Leben in Freiheit und Würde haben, ohne materielle Not, ohne Missachtung ihrer Bedürfnisse und ohne Ausgrenzung und Ächtung durch Andere, so Norbert Fischer. „Für eine solche Gesellschaft müssen wir uns alle einsetzen“, mahnte der Vorsitzende an.
In diesem Bestreben sieht sich der VdK bestärkt. Denn in Thüringen konnte im Herbst 2023 das 25.000. Mitglied begrüßt werden. „Im Ortsverband-Sulzbach sind wir gegenwärtig 221 Mitglieder, fünf mehr als im Vorjahr“, berichtete Norbert Fischer. Der Mitgliederzuwachs zeige das Vertrauen der Menschen, dass der VdK ihnen bei ihren sozialrechtlichen Problemen kompetent zur Seite stehe. Dazu brauche es Menschen, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Im Landesverband Hessen-Thüringen sind das rund 12.000″, weiß Norbert Fischer.
„Ein Verband wie der VdK, der vom Engagement vieler Ehrenamtlicher lebt“, führte Fischer weiter aus, „muss auf diese gesellschaftliche Entwicklung reagieren.“ Deshalb wurden auf dem Landesverbandstag im Juli 2023 wichtige Änderungen in der Satzung beschlossen: Die OV-Vorstände werden jetzt nur noch für zwei statt vier Jahre gewählt. Zudem besteht die Möglichkeit, Vorstandsteams aus drei bis fünf gleichberechtigten Mitgliedern zu bilden. Auch Ortsverbände können sich zusammenschließen, um ihren Fortbestand zu sichern. „Vielleicht fühlt sich jemand angesprochen, bei uns im Ortsverband aktiv mitzuwirken“, sagte der Vorsitzende werbend.
Beim Landesverbandstag hatte der VdK Hessen-Thüringen einen „Sozialpolitischen Forderungskatalog“ verabschiedet, der an die Landesregierungen und Landtage beider Bundesländer gerichtet ist. Er fasst auf 60 Seiten alle thematischen Forderungen des VdK zusammen: Pflege, Gesundheit, Teilhabe und Inklusion, Armut, Wohnen, Mobilität und Infrastruktur, Frauen, Familien und Kinder sowie Ehrenamt. Dazu erklärte Norbert Fischer einige Themenkreise konkreter wie Sicherung der medizinischen Versorgung auf dem Land, bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum, inklusive Gestaltung aller Bereiche das Alltagslebens in Beruf, Schule, Kultur und Freizeit, kostenlose Plätze in Kitas für alle Kinder sowie kostenloses Mittagessen in Kitas und Grundschulen.
„Es ist natürlich klar, dass die Vielzahl der Forderungen nur im konstruktiven, kritischen und manchmal unbequemen Dialog mit der Politik realisiert werden kann“, betonte Norbert Fischer. Der VdK folge dabei seinem Leitbild für einen starken Sozialstaat und habe in seiner 75-jährigen Geschichte viel erreicht. „Wir werden weiter für unsere Ziele eintreten“, versicherte der VdK-Vorsitzende der Mitgliederversammlung.
Den Sulzbacher VdK-Vorstand bilden Vorsitzender Norbert Fischer, Stellvertreterin Hanni Uhrig, Schriftführerin Rita Gaden, Kassiererin Gerhild Haupt und Beisitzerin Kathrin Mirwald. gs