Gut ausgebildete Schäferhunde müssen über Bierzeltgranituren laufen, ohne Höhenangst zu spüren, dürfen nicht erschrecken, wenn ein Schuss fällt oder eine Motorsäge lärmt, und müssen auch auf einer aus Holzpaletten gebastelten Schaukel das Gleichgewicht halten. Diese Prüfungen und einige mehr mussten zehn auserwählte Schäferhunde im Alter von neun bis 13 Monaten bei der so genannten Wesensschau der Landesgruppe Hessen Süd des Vereins für Deutsche Schäferhunde bestehen. Der Ortsverein Sulzbach „Talacker“ war auf dem Gelände an der Schwalbacher Straße Ausrichter dieser Wesensschau.
„Wir feiern im nächsten Jahr unser 60-jähriges Bestehen und haben jetzt erstmals eine Veranstaltung der Landesgruppe Hessen Süd durchgeführt, deren Mitgliedsvereine im Bereich vom Odenwald bis nach Alsfeld zuhause sind“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Sulzbacher Schäferhundevereins, Willi Christian. Hundefreunde aus allen Richtungen, zum Beispiel Aschaffenburg, Vallendar an der Mosel, Feilbingert und Mainz-Kostheim hatten den Weg nach Sulzbach gefunden und stellten sich mit ihren Vierbeinern der Zuchtwartin und Wesensbeurteilerin der Landessgruppe Hessen Süd, Mandy Menzel aus Erlensee, vor, die von dem Wiesbadener Christian Russ unterstützt wurde.
Eine knappe halbe Stunde dauerte jeweils die Prüfung, die mit einer Vermessung der Hunde begann. Die Zähne wurden geprüft und Fragen gestellt, zum Beispiel, ob der Hund im Zwinger gehalten wird oder frei läuft.
Dann ging es von Station zu Station auf dem Gelände des Hundevereins und danach in das Vereinshaus. Dort wurde geprüft, wie sich der Hund auf glattem Parkett bewegt, und wie er reagiert, wenn ein Geräusch ertönt, als wenn eine Schüssel gefallen wäre. Nach einer Ruhephase gab Mandy Menzel dann ihr Urteil ab.
Mit dabei war aus der heimischen Region Anne Booth aus Bad Soden-Altenhain, die sich mit ihrer Hündin Kaja vom Kahler Feld präsentierte.
Für Kaja vom Kahler Feld gab es durchweg gute Bewertungen.
Die zehn Monate alte Kaja wurde als umgänglich bezeichnet, ein gutes Sozialverhalten attestiert, und bei Geräuschen wie von der Motorsäge oder einem Schuss war sie gelassen und aufmerksam und prüfte selbständig die Quelle. Im Grundwesen lautete die Beurteilung bei Vereinsamung „aufmerksam, stabil, abwartend“ und bei Begegnung „kontaktsicher, offen, frei“.
Ihr „Frauchen“ Anne Both befasst sich in ihrer Freizeit mit der Hündin Kaja, hat im Beruf aber mit Pferden zu tun. Sie leitet seit mehr als einem Jahrzehnt die Einrichtung „Spatzenscheune“ in Altenhain, in der therapeutisches Reiten angeboten wird.
Mandy Menzel bedankte sich im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei Willi Christian für die Organisation des Sulzbacher Schäferhundevereins. Willi Christian und sein Team hatten nicht nur das Prüfungsgelände hergerichtet, sondern verköstigten die Gäste auch mit Speisen und Getränken. red