4. September 2024

Keine Panik im Regen

Picknick-Atmosphäre beim Auftrit der „Panik Power Band“ im Heinrich-Kleber-Park

Sänger Karsten Bald sah Udo Lindenberg auf der Bühne im Sulzbacher Park verblüffend ähnlich. Foto: gs

Man musste schon ganz genau hinschauen, ob sich unter dem Hut mit der breiten Krempe und hinter der schwarzen Brille vielleicht doch der echte Udo Lindenberg verbarg. Doch nein. Es war sein Double, der Sänger Karsten Bald, der mit der „Panik Power Band“ am Samstagabend im proppenvollen Heinrich-Kleber-Park gastierte und dabei eine Udo-Lindenberg-Tribute-Show vom Feinsten ablieferte.

Laut Presseberichten ist Karsten Bald „das beste Udo-Lindenberg-Double“ Deutschlands. Er gründete 2006 die Band. Seine Gestik, sein Gesang und sein Storytelling sind vom Original praktisch nicht zu unterscheiden. Das stellte auch das Publikum schon beim ersten Song bewundernd fest.
Dass die „Panik Power Band“ eine große Fangemeinde hat, bewies auch der Auftritt in Sulzbach, der von der Nassauischen Sparkasse gesponsert worden war. Allein schon an den Autokennzeichen konnte man ablesen, woher die Lindenberg-Anhänger kamen. So waren die weitesten aus Mainz, Mannheim und Gießen angereist, um die perfekt eingespielte Band zu erleben, die authentisch, kraftvoll und mit viel Liebe zum Detail die besten Songs des Altmeisters interpretierte und die schönsten Balladen aus 40 Jahren Udo Lindenberg präsentierte.
Dessen Songs, wie „Johnny Controletti“ oder „Andrea Doria“, sowie gefühlvolle Balladen, wie „Mädchen aus Ostberlin“ waren ebenso im Programm wie Klassiker „Odyssee“, Honky Tonky Show“ und „Horizont“. Auch der „Sonderzug nach Pankow“ durfte nicht fehlen.
Die Titel der Songs kündigte Karsten Bald selbst an und löste damit jedes Mal neue Begeisterung aus. „Ich bin schon lange ein echter Lindenberg-Fan“, sagte eine ältere Dame, „und ich mag auch das Double“. Dabei hielt sie bei Songs, die ihr besonders gefallen, das Handy in die Höhe, um die Aufnahme zu Hause nochmals genießen zu können. Textsichere Besucher und Besucherinnen sangen laut mit, wippten dabei mit den Hüften oder klatschen mit den Händen rhythmisch mit. Vor der Bühne wurde wenig getanzt, so dass fast alle von den Bänken aus einen freien Blick auf Karsten Bald und seine Musiker hatten.
Dass der Veranstalter auf den Ansturm der Panik-Fans vorbereitet war, zeigten die vielen gestellten Tische und Zeltbänke rund um den Pavillon im Park. Viele hatten anderweitig vorgesorgt und Klappstühle oder sogar Liegestühle mitgebracht. Andere – meist Familien mit Kindern – lagerten auf Decken unter den Bäumen und genossen die Musik, auch ohne die Band zu sehen. Es entwickelte sich eine typische Picknick-Atmosphäre, die allen Freude bereitete. Für die passende Verpflegung dazu sorgten die Grill- und Getränkestände wenige Meter daneben.
Doch gegen 21 Uhr zogen graue Wolken zwei Stunden früher auf, als das Wetteramt sie angekündigt hatte. Der Regen setzte ein. Spontaner Anlass für viele, die Party für sich vorzeitig zu beenden und den Heimweg anzutreten. Denn kaum einer hatte an Schirme gedacht. Doch Wetterkundige hatten sich nicht auf den Wetterdienst verlassen und Regencapes mitgebracht. So saßen Großfamilien oder Freundeskreise nässegeschützt beisammen und lauschten weiterhin den Songs der „Panik Power Band“ bis zur letzten Zugabe. gs

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