Auf dem Friedhof „Im Brühl“ soll es eine neue Bestattungsform geben. Die Gemeinde will eine Vereinbarung mit der Dauergrabpflege Hessen-Thüringen GmbH abschließen, die dort einen sogenannten „Memoriam Garten“ anlegen soll.
Ein „Memoriam Garten“ ist ein gärtnerbetreutes Grabfeld, das von den Gartenprofis gestaltet und gepflegt wird. In dem Bereich ist Platz für Urnen- und Erdgräber sowohl für einzelne Personen als auch für Paare. Diese Grabstellen werden aber nicht einzeln von den Angehörigen gepflegt. Stattdessen wird der gesamte „Memoriam Garten“ von einem Friedhofsgärtner in Schuss gehalten und die Kosten für die Dauergrabpflege sind bereits in den Gebühren enthalten, die beim Erwerb einer solchen Grabstätte bezahlt werden müssen. Jeder, der dort ein Grab nutzen möchte, ist verpflichtet einen entsprechenden Vertrag mit der Treuhandstelle für Dauergrabpflege abzuschließen. Eigene Grabsteine dürfen aufgestellt werden, sofern sie der üblichen Gestaltung folgen. In einem „Memoriam-Garten“ finden keine anonymen Bestattungen statt.
Den Vorteil dieser Bestattungsform beschreibt die Dauergrabpflege Hessen-Thüringen so: „Immer mehr Menschen entscheiden sich heute für eine Bestattungsart ohne Grabpflege. Nicht, weil sie nicht wollen, sondern vielmehr, weil sie nicht wissen, wer dieses Grab einmal pflegen wird, weil sie den Hinterbliebenen die Grabpflege nicht zumuten möchten oder weil sie es sich aus Kostengründen nicht leisten können.“
Durch die Gesamtgestaltung des Bereichs und die regelmäßige und einheitliche Pflege ergeben sich nach Angaben des Anbieters wirtschaftliche Vorteile, die an die „Grabnutzungsberechtigten über ein günstiges Komplettangebot“ weitergegeben werden können. Gemeinsames Ziel von Gemeinde und der Firma soll es sein, preiswerte Beisetzungsarten in einem harmonisch gestalteten Grabfeld anzubieten.
In Sulzbach wird schon länger über die Anlage eines „Memoriam-Gartens“ auf dem Friedhof „Im Brühl“ diskutiert. Bereits im November 2017 haben die Grünen einen Antrag eingereicht, dass die Gemeinde die Idee einmal prüfen soll, der letztlich aber nie zur Abstimmung kam. MS