Mehr als 60 Jahre war Siegfried Besser Mitglied der SPD. Er war fest mit der Kommunalpolitik in Sulzbach verbunden. Jeder Sulzbacher und jede Sulzbacherin kannte „Siggi“, wie er von seinen Freunden genannt wurde, was auch nicht verwunderlich ist, war er zum einen stets freundlich und gutmütig und zum anderen überall präsent.
Er zog 1957 nach Sulzbach und lebte hier bis zu seinem Ruhestand mit seiner Frau Helene und seinen vier Kindern. Er war nicht nur als Familienvater kinderlieb. Von Baubeginn an, war er der Hausmeister der Eichwaldschule und sorgte dafür, dass wirklich jedes Kind ein Pausenbrot bekommen konnte. Auch die, die morgens zu Hause keine Zeit für ein Frühstück hatten, wurden versorgt.
„Siggi“ betrieb gemeinsam mit seiner Frau das Schulkiosk mit Getränken und kleinem Imbiss. Die beiden waren nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern außerordentlich beliebt, auch der Kontakt zu den Eltern war ihnen sehr wichtig. Zusätzlich zum Hausmeisterdienst besserte „Siggi“ sich das Einkommen für die sechsköpfige Familie durch das abendliche Kellnern im Gasthaus „Zum Taunus“ auf.
Bereits in jungen Jahren wurde er 1966 in das Sulzbacher Gemeindeparlament gewählt und vertrat dort fast drei Jahrzehnte in verschiedensten Ämtern die Interessen der Sulzbacher Genossinnen und Genossen. Einen großen Einfluss auf die Erhaltung der Sulzbacher Unabhängigkeit im Jahre 1974 hatte er in seiner Funktion als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD und er war Vorsitzender des Planungs- und Bauausschusses. Ebenso war er Erster Beigeordneter und somit stellvertretender Bürgermeister. Aufgrund langer Krankheitsphasen des Amtsinhabers war „Siggi“ auch hier sehr häufig gefordert und das neben seiner beiden Haupttätigkeiten.
Der frühere Bürgermeister Herbert Uhrig lobte ihn stets in seinen Ansprachen und wertschätzte ihn als Vorbild, Bestimmer und zeitgleich Ausführender, der auch selbst immer mit anpackte.
Er wurde in den langen Jahren mehrfach verdient ausgezeichnet: Ihm wurde der Ehrenbrief und -nadel des Landes Hessen verliehen, er war Besitzer des Ehrenrings der Gemeinde und er wurde zum Ehrengemeindevertreter mit der Bürgermedaille in Silber ernannt.
„Siggi“ war ein fröhlicher und geselliger Mensch, der stets von Menschen umgeben war, aber nie großen Wert darauf legte, im Mittelpunkt zu stehen. Nicht nur in der Politik brachte er sich ein, er engagierte sich auch in besonderem Maße bei der TSG Sulzbach und unterstütze, wo er nur konnte.
Trotz der vielen Ehrenämter verbrachte er seine Freizeit oft als leidenschaftlicher Camper in Lengfurt am Main, hierhin zog es ihn dann auch nach seinem Ruhestand. Er liebte die Menschen, die Geselligkeit und die Natur und Sulzbach liebte „Siggi“.
„Siggi, wir werden dich immer in unserem Herzen tragen und an dich denken. Danke für alles, was du getan hast und für die Zeit, die wir mit dir verbringen durften“, heißt es in einem Nachruf der SPD. red