Die Mitglieder der Karnevalsabteilung der TSG Sulzbach sind nicht nur in der fünften Jahreszeit aktiv, sondern halten das ganze Jahr über engen Kontakt. Jetzt stand in Sulzbach eine Sommerwanderung auf dem Programm, die am Rathaus startete und über den Krokodilspielplatz und der Cretzschmarschule zum Bürgerzentrum Frankfurter Hof führte.
Von dort aus ging die Tour zum Standort der „Käsfraa“ am kleinen Dalles, zur Pyramide am großen Dalles, zum Platz an der Linde und zur katholischen Kirche und von dort aus zum Abschlusstreff mit essen, trinken und fröhlichem Beisammensein im Biergarten des Restaurants „Pferdetränke“.
Dabei bewies die Vorsitzende der TSG Sulzbach, Inge Rohs, dass sie nicht nur mit Geschick den größten Sulzbacher Ortsverein lenkt, sondern auch die Sulzbacher Geschichte sehr gut kennt. Sie führte die aus allen Generationen bestehende Wandergruppe an geschichtsträchtige Stationen und gab dabei interessante Informationen, so dass sogar alte Sulzbacher Neuigkeiten erfuhren.
Sie berichtete, dass an der Stelle des heutigen Rathauses bis 1953 der erste Turnplatz des Sportvereins war. Er musste dem Bau eines Dorfgemeinschaftshauses mit mehreren sozialen Funktionen weichen: Rathaus, Versammlungsräumlichkeiten, Badewannen und Brausen, eine Tiefgefrieranlage, die Gemeindebücherei, ein Fernsehraum, Wohnung der Gemeindeschwester und ein Sanitärraum. 1974 wurde es zum Rathaus umgebaut. Als es nicht mehr den technischen Ansprüchen entsprach folgten Abriss und Neubau, der 2005 eingeweiht wurde.
Viele junge Teilnehmer an der Wanderung wussten auch nicht, dass die TSG als Ersatz einen Sportplatz erhielt, der damals am Ortsrand lag, wo heute die Straße „Unterm Waldweg“ ist und die Limesspange. Dann entstand das neue Sportzentrum am Eichwald.
Die nächste Station war die Krokodilschaukel auf dem Spielplatz im Heinrich-Kleber-Park. Inge Rohs erzählte vom ersten Spielpark Hessens, der 1956 mit einer Silbermedaille des Bundesbauministeriums ausgezeichnet wurde.
Die Existenz der historischen Krokodilschaukel war später bedroht, weil die Sicherungsvorkehrungen nicht mehr zeitgemäß waren. Inge Rohs erinnerte daran, dass Alfred Schrodt zum Retter des Krokodils wurde. Auf seine Initiative wurde das gute Stück Anfang der 2000-Jahre nach den aktuellen Sicherheitsauflagen umgerüstet und erfreut noch heute die Kinderherzen.
An der 1963 eingeweihten Cretzschmaschule erläuterte Inge Rohs, dass dort bis 1961 der Klosterhof, ein landwirtschaftliches Anwesen aus dem Jahr 1482 stand, das baufällig war und abgerissen wurde.
Beim Denkmal der Sulzbacher Symbolfigur Käsfraa am kleinen Dalles, der Einmündung der Oberschultheißereistraße in die Hauptstraße, berichtete die TSG-Vorsitzende, dass früher Bäuerinnen selbstgemachten Handkäse im großen Korb nach Frankfurt auf den Markt brachten, was Sulzbach den Namen „Käsbach“ einbrachte.
Und Inge Rohs gab noch einen wichtigen Tipp: „Achtung! Handkäs mit Musik wird nur mit dem Messer gegessen, nicht mit der Gabel.“ red