Zum Thema „Erntedank-Gottesdienst“ erreichte die Redaktion nachfolgender Leserbrief von Wolfgang Albert. Leserbriefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an info@sulzbacher-anzeiger.de.
Auch in diesem Jahr fand auf Einladung und Initiative der Evangelischen Kirchengemeinde Sulzbach der Gottesdienst anlässlich des Erntedankfestes auf dem Hof eines Sulzbacher Landwirtes statt. Gastgeber in diesem Jahr war Familie Uhrig auf ihrem Hof in der Bahnstraße. Es kamen Christinnen und Christen beider Konfessionen zusammen und feierten einen lebendigen und auch nachdenklichen Gottesdienst.
Zunächst sei an dieser Stelle allen ehrenamtlichen Helfern und der Familie Uhrig gedankt, die ihre Freizeit investieren, um dieses in so einer schönen Form stattfinden lassen zu können. Dies ist sicherlich etwas, worauf Sulzbach stolz sein kann.
Aber wie so oft im Leben, liegen Licht und Schatten dann doch nah beieinander. Der Gottesdienst war fast am Ende, als der Gastgeber Uhrig leider diese Möglichkeit nutzte um zu einem politischen Rundumschlag – was Landwirtschafts- und Umweltpolitik angeht – auszuholen. Dies sind in der Tat kontrovers diskutierte Themenfelder, die alle Teile der Gesellschaft betreffen. Aus diesem Grund würde ich zu jeder Gelegenheit aus tiefster demokratischer Überzeugung alles tun, das auch Herr Uhrig seine Meinung, mit der ich sicher nicht in allen Punkten übereinstimme, äußern kann. Dies ist der Grundkonsens einer pluralistischen und freien Gesellschaft.
Herr Uhrig hat als CDU-Mitglied der Gemeindevertretung sicherlich einen passenderen Rahmen zur Verfügung als einen Gottesdienst, der unter Mitwirkung vieler Kinder gefeiert wurde. Ich will hier gar nicht auf einzelne groteske Äußerungen eingehen, wie, dass die Klimakatastrophe zu bewältigen sei, wenn man die Bauern nur machen lässt.
Darüber hinaus bekommt das Ganze noch ein „Geschmäckle“, wenn der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Herr Brandt, auch ein exponiertes Mitglied der Sulzbacher CDU, seinem Parteifreund Uhrig den Ball zuspielt. Das geht sicherlich besser und es ist schade, dass die Herren Brandt und Uhrig es nötig haben einen Gottesdienst für so etwas zu missbrauchen.
Abschließend nochmals wiederholt der Dank an alle Helferinnen und Helfer und dennoch an die Familie Uhrig für den ansonsten schön gestalteten Erntedankgottesdienst. Wolfgang Albert, Sulzbach